Marktberichte

France Telecom dreht auf Europa dreht ab

Die europäischen Blue Chips zuckten nur leicht als die EZB die Zinsen für die Eurozone um 50 Basispunkte auf 2,75 Prozent senkte - am Nachmittag drehten die Indizes im Sog der schwachen US-Börsen sogar in die Verlustzone. Die Anleger hätten einfach zu fest mit einer Zinssenkung gerechnet, so ein Händler. Zudem kamen erneut Kriegssorgen auf, nachdem die USA mitteilte, man habe solide Informationen, wonach der Irak Massenvernichtungswaffen besitzen soll. Dies schüre wieder die Furcht vor einer militärischen Eskalation des Konfliktes, hieß es von Händlern. Der Eurostoxx 50 fiel 1,9 Prozent auf 2.527 Punkte, für den Stoxx 50 ging es 1,3 Prozent auf 2.553 Zähler nach unten.

Bärenstark präsentierte sich hingegen die Aktie der France Telecom. Hintergrund sind die Pläne zur Restrukturierung, die seit dem späten Mittwochabend auf dem Tisch liegen. Die französischen Regierung wird den angeschlagenen Telekomkonzern mit 9 Milliarden Euro unter die Arme greifen, um so den Schuldenberg von 70 Milliarden Euro bis 2005 um 40 Prozent zu senken. Zudem ist die Regierung bereit, ihre Mehrheitsbeteiligung an dem ehemaligen Staatskonzern aufzugeben. France Telecom werde zudem eine Kaptialerhöhung um 15 Milliarden Euro durchführen, wenn der Zeitpunkt stimme, hieß es weiter. Die Aktie legte 16 Prozent auf 18,90 Euro zu.

Eine Herabstufung belastete hingegen Vodafone. Die Analysten der Credit Suisse First Boston stuften das Papier auf "Neutral". Die Aktie gab knapp 3 Prozent auf 117 Pence nach.

Auf wenig Begeisterung bei den Anlegern stieß ein Zukauf von Ahold in den USA. Die Tochter der niederländischen Supermarktkette Foodservice habe Allen Foods für eine nicht genannte Summe gekauft, so das Unternehmen. Ahold generiert gut zwei Drittel seines Umsatzes in den USA. Die Aktie fiel 3 Prozent auf 13,07 Euro.

Wenig optimistisch gab sich der weltgrößte Hotelkettenbetreiber Six Continents, der im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinnrückgang um 24 Prozent auf 558 Millionen Pfund verbucht hat. Für das kommende Geschäftsjahr 2003 gab sich das Unternehmen zudem vorsichtig und sagte es sei etwas pessimistischer mit seiner Prognose für die kommenden 12 Monate als noch Ende September. Die Aktie fiel 0,2 Prozent auf 541 Pence.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen