Marktberichte

Axa im Sinkflug Europa fängt sich

Die europäischen Blue Chips gerieten zur Wochenmitte erneut schwer unter Druck - schwache US-Vorgaben und die anhaltende Vertrauenskrise schickten die Märkte tief in die Minuszone. Insbesondere die Versicherer, wie Axa, wurden aus den Depots geworfen. Erst als sich die US-Börsen stabilisierten, konnten die Verluste deutlich reduziert werden. Der Eurostoxx 50 verlor 0,8 Prozent auf 2.438 Punkte, für den Stoxx 50 ging es 0,7 Prozent auf 2.433 Zähler nach unten.

Unter den großen Verlierer war der französische Versicherungskonzern Axa, der zeitweise über 20 Prozent nachgab, sein Minus dann aber auf 11,5 Prozent auf 9,90 Euro eingrenzte. Axa sei sowohl von der Entwicklung des Dollars als auch von der an den Kapitalmärkten abhängig, so ein Händler. Auch gebe es von dem Unternehmen zur Zeit nur wenig Informationen, das trage zur Verunsicherung bei. Am Mittag äußerte sich Axa dann allerdings zu dem massiven Kursverfall und wies Gerüchte über eine Gewinnwarnung und eine anstehende Kapitalerhöhung zurück.

Für die Societe Generale ging es 7,4 Prozent auf 41,98 Euro nach unten, Aegon verlor 10 Prozent auf 11,06 Euro und Zurich Financials schloss mit 20 Prozent bei 125 Schweizer Franken unter dem Vortagesschluss.

Zudem gab es noch schlechte Nachrichten von Prudential. Der größte britische Versicherer hat im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres operativ 15 Prozent weniger verdient als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Aktie fiel 1,3 Prozent auf 417 Pence.

Auch der Gewinn der britischen Bank Abbey National ist im ersten Halbjahr um 34 Prozent eingebrochen. Der Vorsteuergewinn lag in den ersten sechs Monaten bei 697 Millionen Pfund und damit leicht unter den durchschnittlichen Analystenerwartungen von 703 Millionen Pfund. Die Aktie gab 2,9 Prozent auf 639 Pence nach.

Der Elektrotechnikkonzern ABB hat im zweiten Halbjahr seines Geschäftsjahres einen Gewinnrückgang um 62 Prozent auf 101 Millionen Dollar verzeichnet. Analysten hatten mit einem wesentlich höheren Gewinn von 174 Millionen Dollar erwartet. Die Aktie brach 20 Prozent auf 8,78 Schweizer Franken ein.

Einen Gewinnrückgang im zweiten Quartal gab es auch für das Biotechunternehmen Serono, das 95,2 Millionen Dollar nach 104,2 Millionen Dollar im vergleichbaren Vorjahresquartal verdiente. Für das Gesamtjahr sei zudem mit einer Senkung der Prognosen der Schweizer zu rechnen, so ein Händler. Die Aktie verbuchte ein Minus von 18 Prozent auf 689 Schweizer Franken.

Der größte europäische Pharmakonzern GlaxoSmithKline hat im zweiten Quartal bei starken Umsätzen seines Asthma-Medikaments Advair seinen Gewinn gesteigert. Der Gewinn vor Steuern habe mit 1,83 Milliarden Pfund um sieben Prozent höher als im gleichen Vorjahreszeitraum gelegen. Beim Gewinn je Aktie sei sogar ein Anstieg von zehn Prozent auf 21,9 Pence erreicht worden. Analysten hatten den Gewinn je Aktie zwischen 21 und 22,5 Pence erwartet. Die Aktie drehte im Tagesverlauf ins Plus und schloss 0,2 Prozent fester bei 1059 Pence.

Nachbörslich wurde mitgeteilt, dass der spanische Mobilfunkkonzern Telefonica Moviles seine deutschen Aktivitäten zumindest teilweise einstellen will. In einem Konsortium mit der finnischen Sonera btreiben die Spanier In Deutschland das Mobilfunkgschäft mit der Marke Quam. Telefonica Moviles hatte im Tagesverlauf 1,8 Prozent auf 6,63 Euro zugelegt, Sonera hatte hingegen rund 1 Prozent auf 3,46 Euro abgegeben.

Zudem wurde bekannt das Telefonica Moviles im ersten Halbjahr im Zuge hoher Kosten wegen der geplanten Neuordnung des UMTS-Geschäfts überraschend einen Milliardenverlust ausgewiesen hat. Nach außerordentlichen Aufwendungen von fast fünf Milliarden Euro habe der Halbjahresverlust 4,3 Milliarden Euro betragen, hieß es.

Quelle: ntv.de

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