Marktberichte

Flaute bei Vestas Europa gut gelaunt

Die europäischen Anleger warteten am Mittwoch gespannt auf die neuesten Konjunkturdaten aus den USA - und wurden nicht enttäuscht. Gleich mehrere Konjunkturbarometer fielen besser aus als erwartet und beflügelten die weltweiten Aktienmärkte. Kräftig im Plus die France Telecom, der angeblich der Staat unter die Arme greifen will. Der EuroStoxx50 stieg 3,5 Prozent auf 2.655 Punkte, für den Stoxx50 ging es 2,5 Prozent auf 2.661 Zähler nach oben.

Aus den USA gab es am Nachmittag gleich mehrere positive Konjunkturmeldungen. Die neuesten Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, die persönlichen Einkommen und Ausgaben, der Auftragseingang der langlebigen Güter und der Chicagoer Einkaufsmanagerindex fielen besser aus als erwartet. Allein die Verbraucher machen den Anleger weiter Sorgen, ihr Vertrauen in die Wirtschaftsentwicklung des Landes lag etwas unter den Erwartungen

Die neuesten Daten würden belegen, dass die US-Wirtschaft nun endlich aus ihren Stillstand herauskomme und deutlich anziehe, so ein Händler. Das seien die Zeichen, auf die die Anleger nun schon seit Monaten gewartet hätten.

Die France Telecom soll einem Zeitungsbericht zufolge eine Finanzspritze in Höhe von 9 Milliarden Euro vom französischen Staat erhalten. Auf diese Art solle eine Kapitalerhöhung des französischen Telekomkonzerns bis zum Frühjahr 2003 aufgeschoben werden, so der Bericht weiter. Die France Telecom wollte den Bericht nicht kommentieren, da der Refinanzierungsplan des neuen Konzern-Chefs Thierry Breton noch nicht fertig sei, hieß es von den Franzosen. Die Aktie legte 13,1 Prozent auf 16,70 Euro zu.

Nach oben ging es auch für Vivendi. Der Medienriese hat nach eigenen Angaben seine Finanzkrise überwunden und hält sich für gestärkt genug, um um die Kontrolle bei dem französischen Mobilfunkunternehmen Cegetel zu kämpfen. Die Aktie stieg 5,2 Prozent auf 16,09 Euro.

Wenig erfreuliches gab es von Abbey National. Die sechstgrößte britische Bank kündigte an, mit roten Zahlen aus dem laufenden Geschäftsjahr zu gehen. Im Vorjahr hatte noch ein Überschuss von 1,9 Milliarden Pfund in den Büchern der Briten gestanden. Zudem kündigte die Bank eine Kürzung der Dividende an. Die Aktie legte im freundlichen Marktumfeld dennoch 4,5 Prozent auf 667,50 Pence zu.

Deutliche Verluste verbuchte die Aktie von Shire Pharmaceuticals, nachdem der US-Pharmakonzern Eli Lilly die Zulassung für ein Medikament gegen Hyperaktivität erhalten hat, dass in direkter Konkurrenz zu Shires Blockbuster-Mittel Adderall steht. Die Aktie brach 12,9 Prozent auf 444 Pence ein.

Im Energiesektor gab es Spekulationen über eine Konsolidierung. Marktgerüchten zufolge verhandelt die spanische Bank SCH zurzeit mit dem italienischen Energiekonzern Enel über den Verkauf ihres 20-prozentigen Anteils an dem spanischen Energiekonzern Union Fenosa. Enel dementierte die Gerüchte. Die Aktie legte 1,9 Prozent auf 5,07 Euro zu. Die SCH-Aktie verbesserte sich um 5,5 Prozent auf 7,10 Euro und für Union Fenosa ging es 7,7 Prozent auf 12,84 Euro nach oben.

Einer der größten Verlierer im europäischen Rahmen war der dänische Hersteller von Windkraftanlagen Vestas. Grund ist eine Gewinnwarnung. Der Umsatz wird in diesem Jahr noch bei 1,3 Milliarden Euro liegen statt bisher erwarteter 1,4 bis 1,5 Milliarden Euro. Zudem wird die Gewinnmarge unter den bisherigen Planungen bleiben. Auch 2003 wird Vestas die Erwartungen verfehlen. Auslöser ist die Zurückhaltung potenzieller Kunden in den USA. Dort wird es entgegen anders lautender Hoffnungen wohl keine neuen steuerlichen Anreize für alternative Energien geben. Für das Unternehmen, das einen Großteil seiner Umsätze in Nordamerika erzielt, ist das natürlich fatal. So sahen das zumindest die Anleger: die Aktie stürzte um 31,7 Prozent auf 68,00 Dänische Kronen ab.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen