Marktberichte

Glaxo gegen Novartis Europa gut gelaunt

An den europäischen Börsen war am Dienstag Nokia-Tag. So wirklich überzeugen konnten die Nachrichten aus dem hohen Norden allerdings nicht. Die Anleger nahmen es dennoch gelassen und gingen auf Einkaufstour. Der EuroStoxx50 stieg 2,9 Prozent auf 2.640 Punkte, für den Stoxx50 ging es 2,7 Prozent auf 2.667 Punkte nach oben.

Der Handy-Riese Nokia erwartet für das dritte Quartal nun einen Umsatz zwischen 7,1 und 7,4 Milliarden Euro, zuvor waren die Finnen von Umsätzen zwischen 7,2 und 7,6 Milliarden Euro ausgegangen. Zuversichtlicher gab sich der Branchen-Primus beim Gewinn, der werde am oberen Ende der prognostizierten Spanne zwischen 0,15 und 0,17 Euro je Aktie liegen. Die meisten Analysten hatten mit einem schwächeren Absatz bei Nokia allerdings gerechnet. Überraschendes habe man von den Finnen also nicht gehört, war daher der einmütige Tenor. Die Nokia-Aktie gab 0,1 Prozent auf 14,14 Euro ab. Wesentlich stärker unter die Räder geriet - wieder einmal - der Konkurrent Ericsson. Die Aktie verlor 6,3 Prozent auf 5,95 schwedische Kronen.

Die France Telecom und Nokia haben sich nach Angaben der Finnen unterdessen über eine Umschuldung der Kundenkredite an MobilCom geeinigt. Nokia werde danach rund 300 Millionen Euro im laufenden Quartal abschreiben müssen. Alle weiteren Finanzzusagen an die Büdelsdorfer würden zurückgezogen. Die Aktie der France Telecom konnte sich von den Verlusten des Vortages erholen und legte 5,4 Prozent auf 10,75 Euro zu.

Der französische Staat will die Privatisierung der Air France vorantreiben. In den kommenden Wochen werde ein entsprechender Antrag im Parlament eingebracht, hieß es von der Regierung, die bislang 54,4 Prozent an der Airline hält. Der Staatsanteil werde wahrscheinlich auf 20 bis 25 Prozent sinken, hieß es weiter. Die Aktie legte 4,9 Prozent auf 11,70 Euro zu.

Philips hat sich mit IBM zusammengetan. Ziel des Gemeinschaftsprojekts ist die Entwicklung von sicheren Verfahren zur Verbreitung digitaler Inhalte an Privathaushalte, so zum Beispiel Musik, Video oder Spiele. Bis Dezember 2003 soll die neue Technologie vorführbreit sein. Philips legte um 7,1 Prozent auf 18,05 Euro zu.

Zulegen konnte auch die Aktie von GlaxoSmithKline, nachdem die US-Handelskommission entschieden hat, sich eines Streites zwischen dem britischen Pharmaunternehmen und dem Schweizer Konkurrenten Novartis anzunehmen. GlaxoSmithKline wirft den Schweizern vor, gestohlene Bakterien zu nutzen, um damit ein Antibiotikum der Briten zu kopieren. Die Aktie legte 2,7 Prozent auf 1246 Pence zu. Die Novartis-Aktionäre gaben sich allerdings gelassen, die Papiere legten 1,6 Prozent auf 60,15 Schweizer Franken zu.

Unter Druck stand im frühen Handel der britische Versicherungssektor, nachdem der drittgrößte Lebensversicherer des Landes, Legal & General, ankündigte 786 Millionen Pfund durch die Ausgabe neuer Aktien einnehmen zu wollen. Die Papiere sollen den Investoren mit einem Abschlag von 47 Prozent angeboten werden. Nach anfänglichen Verlusten hatte sich der Markt wieder beruhigt, die Aktie stieg sogar um 1,6 Prozent auf 114,50 Pence. Für Aviva ging es 2,0 Prozent auf 444,50 Pence nach unten und Prudential schloss unverändert bei 470 Pence.

Kräftig abgeben musste der norwegische Hersteller von Leergut-Annahme-Automaten Tomra Systems. Grund ist die Entscheidung des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts, dass die Einführung des Dosenpfands als rechtswidrig bezeichnete. Damit würde eine wichtige Umsatzquelle für Tomra entfallen. Die Aktie verlor 6,8 Prozent auf 38,70 norwegische Kronen.

Quelle: ntv.de

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