Marktberichte

Nokia-Debakel Eurostoxx rutscht ab

In Europa kamen die schlechten Nachrichten am Donnerstag aus dem hohen Norden, denn dort meldete sich der weltgrößte Handy-Hersteller Nokia zu Wort. Die Finnen sorgten mit ihren aktuellen Geschäftszahlen für eine Kehrtwende an den Börsen. Verstärkt wurde der Abwärtstrend am Nachmittag noch durch die schwachen US-Börsen. So rutschte der Eurostoxx 50 nach positivem Start noch mit 1,1 Prozent ins Minus und schloss bei 3.705 Punkte. Der Flugzeugabsturz in Mailand hatte auf den Eurostoxx 50 hingegen keinen großen Einfluß, da die meisten europäischen Börsenplätze zum Zeitpunkt des Unglücks bereits geschlossen hatten.

Die Börsianer hatten mit Spannung auf die Nokia-Zahlen gewartet - als sie kamen, war die Enttäuschung groß: Der Gewinn des weltgrößten Handyherstellers lag im ersten Quartal bei 19 Cent je Aktie. Das war 2 Cent besser als von Analysten erwartet, allerdings senkten die Finnen ihre Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2002 von Plus 15 Prozent, auf ein Plus von 4 bis 9 Prozent. Auch für den Handy-Markt äußerte sich Nokia skeptisch. Der Handy-Absatz werde in 2002 weiter nachgeben und nicht wie bislang erwartet unverändert bleiben, hieß es weiter. Die Nokia-Aktie brach mehr als 12 Prozent auf 20,54 Euro ein.

Im Sog der Nokia-Meldung ging es auch für den schwedischen Konkurrenten Ericsson deutlich ins Minus, die Aktie gab 7 Prozent auf 38,40 schwedische Kronen nach. Der französische Telekom-Ausrüster Alcatel fiel 2,2 Prozent auf 15,69 Euro und auch die britische Mobilfunkgesellschaft Vodafone blieb nicht verschont, für die Papiere ging es 4,3 Prozent auf 118 Pence nach unten.

Gute Nachrichten gab es von dem Schweizer Pharmakonzern Novartis, der im ersten Quartal seinen Gewinn um 20 Prozent auf rund 1,80 Milliarden Schweizer Franken steigern konnte. Der Umsatz legte in den vergangenen drei Monaten um 10 Prozent auf 7,97 Milliarden Schweizer Franken zu. Die Aktie legte 1,4 Prozent auf 66,95 Schweizer Franken zu.

Der Skandal um mögliche Schwarzkonten der spanischen Bank BBVA hat zwei weitere Direktoren ihre Posten gekostet. Alfonso Cortina, der auch im Vorstand des spanischen Öl-Konzerns Repsol sitzt und Oscar Fanjul hätten ihre Ämter im Aufsichtsrat von Spaniens zweitgrößter Bank niedergelegt, dies gab BBVA am Morgen bekannt. Die Aktie gab 0,7 Prozent auf 13,80 Euro nach.

Die britische Versicherungsgruppe Prudential hat ihr Neugeschäft im ersten Quartal um über 25 Prozent gesteigert. Für 806 Millionen Pfund seien neue Policen verkauft worden, so das Unternehmen. Analysten hatten nur mit einem Anstieg zwischen 650 und 774 Millionen Pfund gerechnet. Die Aktie fiel dennoch 1,6 Prozent auf 740,35 Pence.

Gegen den Negativtrend konnten sich Ölunternehmen erholen: Royal Dutch kletterte um 1 Prozent auf 61,30 Euro, Konkurrent Total Fina Elf legte 0,5 Prozent auf 172,20 Euro zu und Shell machte 0,9 Prozent auf 511,5 britische Pfund gut. Die Unternehmen profitierten von einem Anstieg des Ölpreises.

Quelle: ntv.de

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