Marktberichte

Portugal schürt Europa-Sorgen Exportwerte schieben Nikkei an

Exportwerten in Japan kommt der gegenüber dem Dollar schwächere Yen zugute. Somit geraten die japanischen Märkte nicht in den Sog der Verluste an Wall Street infolge der Herunterstufung der Bonität von Portugal.

Investoren warten vor dem EU-Gipfel ab.

Investoren warten vor dem EU-Gipfel ab.

(Foto: REUTERS)

Die Aktienmärkte in Fernost haben uneinheitlich tendiert. In Tokio konnte der Nikkei leichte Gewinne verbuchen. Gestützt wurde die Börse vor allem von Technologie- und Exportwerten wie Canon, die von einem Rückgang des Yen profitierten. Am Mittwoch hatte die Herabstufung der Bonität Portugals den Euro belastet und die US-Börsen ins Minus gezogen. Die Entscheidung der Ratingagentur Fitch schürte auch in Asien Sorgen um die Schuldenkrise in Griechenland. Vor dem EU-Gipfel in Brüssel warteten die Investoren ab und scheuten riskantere Anlagen. Die Börsen in China gaben nach.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss in Tokio 0,1 Prozent im Plus bei 10.828 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index blieb praktisch unverändert bei 952 Punkten. Die Märkte in Taiwan und Korea konnten Gewinne verbuchen, während die Börsen in Hongkong und Shanghai mehr als ein Prozent nachgaben. Auch die Börse in Singapur lag im Minus.

In Tokio legte der Kamerahersteller Canon 0,6 Prozent zu. Die Aktien des Spielekonsolen-Herstellers Nintendo kletterten um 5,2 Prozent. Chipwerte wie Advantest profitierten auch von Anzeichen für eine anziehende Nachfrage und Hoffnungen auf kräftige Unternehmensgewinne. Advantest gewann 2,7, Prozent, Tokyo Electron stieg um 1,7 Prozent. Vor dem Ende des japanischen Geschäftsjahres am 31. März mangele es aber an zusätzlichen Impulsen, sagten Analysten.

Die Spannung vor dem EU-Gipfel zur Schuldenkrise in Griechenland belastete. "Es ist nur schwer abzusehen, wie es weitergeht, aber es ist sicher nicht positiv und hemmt die Kauflust der Anleger", sagte Fondsmanager Tomomi Yamashita von Shinkin Asset Management. Zudem grenzte ein Rückgang der Öl- und der Metallpreise die Gewinne ein. Rohöl verbilligte sich um fast 0,3 Prozent auf 80,40 US-Dollar.

Seoul kämpft sich ins Plus

Die Börse in Seoul profitierte von verstärkten Käufen ausländischer Anleger. Vor allem Technologie- und Finanzwerte waren gesucht. Dagegen verzeichneten Rohstoffwerte Verluste. Der Kospi stieg nach Verlusten im frühen Handel um 0,4 Prozent auf 1688 Punkte. Analysten zufolge wirkten sich die Verluste an Wall Street sowie der Herunterstufung der Bonität Portugals durch Fitch kaum aus.

Die Aktie des Staatsunternehmens Electric Power Corp. verteuerte sich um 2,6 Prozent, nachdem bekannt geworden war, dass gemeinsam mit PT Bakrie Power ein Kraftwerk in Indonesien geplant wird. Das Investitionsvolumen soll sich auf bis zu 400 Mio. US-Dollar belaufen. LG Electronics schossen um 6,5 Prozent in die Höhe. Am Markt hieß es, die Aktie sei preiswerter als die Papiere der Wettbewerber. Der positive Ausblick für die Chipbranche kam Hynix Semiconductor zugute, die sich um 0,2 Prozent verbesserten.

Bei den Finanzwerten gewann die staatliche Industrial Bank of Korea 2,2 Prozent. KB Financial Group schlossen 1,5 Prozent im Plus. Die Aktien von Rohstoffproduzenten verloren dagegen. Der Markt erwartet, dass der stärkere Dollar die Gewinne schmälern wird. Das Papier des weltweit viertgrößten Stahlherstellers Posco gab um 0,4 Prozent ab, Korea Zinc verbilligten sich um 2 Prozent.

Verluste an Chinas Börsen

Die Börsen in China beendeten die Sitzung mit Abgaben. Vor allem Gewinnmitnahmen bei Bank-Aktien belasteten das Sentiment. Marktteilnehmer wiesen auf Sorgen der Anleger hin, eine staatlich verordnete Ausweitung der Kreditvergabe könnte zu einer Zunahme fauler Kredite führen. Der Shanghai Composite verlor 1,2 Prozent. Hatte die Aktie von Bank of China am Vortag noch ein Plus von 1,7 Prozent verzeichnet, stand zu Handelsende am Berichtstag ein Minus von 1,4 Prozent zu Buche. Federn lassen musste auch das Papier von Bank of Communications, das sich um 0,9 Prozent verbilligte. ICBC gaben um 0,2 Prozent nach.

Ein Analyst machte für die Kursverluste in Shanghai auch die schwache Nachfrage nach Blue Chips verantwortlich. Gewinne versprächen derzeit vor allem die Papiere von kleineren und mittleren Unternehmen. Dieser Trend dürfte weiter anhalten, so der Analyst.

In Hongkong fiel der HSI um 1,1 Prozent auf 20.779 Punkte zurück. Hier brach die Aktie des Handelshauses Li & Fung um 10,7 Prozent ein, nachdem die Gesamtjahresergebnisse für 2009 die hohen Erwartungen verfehlt hatten.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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