Marktberichte

Dax-Vorschau Fahrt im Wildwasser

Nach den jüngsten Turbulenzen an den Aktienmärkten brauchen Anleger auch in der kommenden Woche gute Nerven. Die Krise am US-Immobilienmarkt dürfte Aktienexperten zufolge weiter für starke Schwankungen an den Finanzmärkten sorgen. Auch sind die Erwartungen an die US-Notenbank Fed niedrig, dass sie nach ihrer zweitägigen Sitzung klare Signale über ihre künftige Zinspolitik gibt.

"Ich gehe davon aus, dass die Korrekturphase anhält. Wir sind noch nicht über dem Berg", so ein Stratege der Helaba. Seiner Einschätzung nach könnte der Dax in naher Zukunft bis in die Region von 6.200 Punkten abtauchen. Andere Aktienexperten rechnen ebenso mit großen Kursschwankungen an den Märkten. "Die Nervosität wird auch in der kommenden Woche nicht weichen", sagt ein Aktienstratege von der NordLB. Die Experten von HSBC Trinkaus & Burkhardt sehen den Dax indes stabiler: "Es bestehen gute Chancen, dass das Tagestief von Mittwoch mit 6.450 Punkten erst einmal hält."

Die Schieflage einer US-Hypothekenbank hatte bei Investoren Befürchtungen über eine handfeste Krise am Immobilienmarkt aufkommen lassen, wodurch die US-Wirtschaft dann auch breiter getroffen werden könnte. Die vom Kurssturz an der chinesischen Börse Ende Februar ohnehin verunsicherten Anleger zogen sich zuletzt vermehrt aus Aktien zurück. So verlor der Dax im Wochenverlauf rund zwei Prozent und krebste am Freitag um die Marke von 6.600 Punkten. Erst wenn es keine neuen Hiobsbotschaften vom US-Hypothekenmarkt geben wird, dürfte die Risikoneigung der Anleger auch wieder zunehmen, meinen die Experten.

Keine Zinsänderungen erwartet

Schlechte Nachrichten kamen zuletzt aber nicht nur vom Immobilienmarkt, sondern auch von der Konjunkturseite. "Die jüngsten US-Daten lassen Zinssenkungsfantasien aus dem Markt herausgehen und Konjunktursorgen aufkommen", sagt ein Helaba-Experte. Da von der US-Notenbank nach ihrer Sitzung am Mittwoch keine Änderung des Leitzinses von derzeit 5,25 Prozent erwartet wird, richten sich die Blicke der Anleger auf die Äußerungen von Fed-Chef Ben Bernanke zur Lage der Wirtschaft. Hier erwarten Experten aber wenig Erhellendes.

Von der Fed dürften keine eindeutigen Signale über die künftige Zinspolitik ausgehen. Die Märkte werden weiter im Unklaren bleiben. Auch von der japanischen Notenbank wird Anfang der Woche keine Änderung des aktuellen Leitzinses von 0,5 Prozent erwartet. Von den Konjunkturdaten dürften bei Anlegern am Dienstag die Zahlen zu den US-Hausbaubeginnen für Februar im Fokus stehen.

Für Belebung am deutschen Aktienmarkt wird den Strategen zufolge die endende Unternehmensberichtssaison sorgen, die in der kommenden Woche noch mal eine Vielzahl von Nachrichten bringt. Am Montag etwa stellt die Postbank ihre Geschäftszahlen für 2006 vor, am Dienstag folgt dann der Mutterkonzern Deutsche Post.

Zur Wochenmitte unterrichten die Vorstände vom Handelsriesen Metro und vom Touristikkonzern TUI über die Geschäftslage. An diesem Tag stehen zudem zahlreiche Unternehmensergebnisse aus der zweiten Börsenreihe auf der Agenda: unter anderen Bilfinger Berger, Hugo Boss und Rheinmetall.

Am Donnerstag stellen sich die Manager von Hochtief, HeidelbergCement und Wacker-Chemie den Fragen von Journalisten auf ihren Bilanzpressekonferenzen.

Quelle: ntv.de

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