Marktberichte

Tokioter Börse geschlossen Fallende Kurse in Asien

In Fernost verzeichnen die Börsen Verluste, nur Shanghai trotzt dem Trend. Für Gesprächsstoff sorgt dabei vor allen Dingen die Zinserhöhung in Indien. Damit könnte auch in Asien die Politik des billigen Geldes bald vorbei sein.

Nur Shanghai schloss im grünen Bereich.

Nur Shanghai schloss im grünen Bereich.

(Foto: REUTERS)

Der schwache Schluss an der Wall Street Ende vergangener Woche hat die asiatischen Börsen am Montag ebenso unter Druck wie die vergleichsweise überraschende Leitzinserhöhung, die die Bank of India vorgenommen hatte. Letzteres erschien den Marktteilnehmern als weiteres Indiz dafür, dass vor allem die schnell wachsenden asiatischen Volkswirtschaften sich bald von ihrer lockeren Geldpolitik verabschieden dürften.

Die chinesischen Inlandsbörsen konnten sich allerdings gegen den Trend etwas verbessern. Dort hoffen die Anleger auf künftig deutlich höhere Umsätze, nachdem die Finanzaufsicht am Freitag gemeldet hatte, dass erste Brokerhäuser mit der Durchführung von Short-Selling und Futures-Handel beauftragt worden sind.

In Südkorea korrigierte der Kospi um 0,8 Prozent auf 1673 Punkte. Vor allem die heimischen Institutionellen und die Auslandsanleger gehörten zu den Verkäufern, während die koreanischen Privatanleger den Rücksetzer zu Käufen nutzten. Unter Druck standen insbesondere die Stahlwerte. Hier befürchtete man eine sich abschwächende Nachfrage aus Indien und steigende Preise für Eisenerz und Kokskohle. Posco gaben 3,3 Prozent ab; Hyundai Steel gingen um 2,7 Prozent nach unten. Die Titel der Reedereien wurden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen, nachdem der Baltic Dry Index nach unten gedreht hatte. Hanjin Shipping verloren 4,0 Prozent; STX Pan Ocean verbilligten sich um 1,2 Prozent. Im Finanzsektor gaben KB Financial 1,7 Prozent und Shinhan Financial 2,3 Prozent ab. Unter den Technologiewerten verloren Samsung Electronics 0,4 Prozent und LG Electronics 1,8 Prozent; die Aktie des Monitor-Produzenten LG Display fiel um 2,1 Prozent. Dagegen konnte sich der Autosektor dem allgemeinen Abwärtsdruck entgegenstemmen. Hyundai Motor verbesserten sich um 0,4 Prozent; Kia Motors zogen sogar um 2,5 Prozent an.

In Taiwan fiel der TAIEX um 0,78 Prozent auf 7836 Punkte, nachdem der Index noch am Freitag ein neues Zwei-Monats-Hoch erreicht hatte. Ähnlich wie in Südkorea wendeten sich auch hier vor allem die ausländischen Investoren ab. Vor allem die Blue Chips aus dem Technologiesektor wurden abgegeben. Unter den Aktien der großen Chipgießereien gingen Taiwan Semiconductor um 1,7 Prozent und United Microelectronics um 1,2 Prozent nach unten. Unter den PC-Herstellern verloren Acer 0,9 Prozent und Compal 2,0 Prozent. Hier könnte ein Mangel an einigen Komponenten demnächst die Produktion hemmen. Im Sektor der Bildschirm-Produzenten rutschten Innolux um 2,9 Prozent ab; AU Optronics gaben 0,1 Prozent ab, obwohl Morgan Stanley zuvor ein ambitioniertes Kursziel für den Titel ausgegeben hatten. Im Speicherchip-Sektor korrigierten Nanya Technology um 2,1 Prozent und ProMOS um 0,5 Prozent. Dagegen sprangen Powerchip Semiconductor um weitere 4,6 Prozent nach oben. Der angeschlagene DRAM-Produzent hatte vergangene Woche einen sehr optimistischen Branchen-Ausblick abgegeben.

Der Hongkonger Aktienmarkt kam deutlich unter die Räder. Der Hang Seng Index rutschte um 2,1 Prozent auf 20.933 Punkte ab, und landete damit auf dem niedrigsten Niveau seit zwei Wochen. Sämtliche Werte aus dem Index endeten mit negativen Vorzeichen. Das Handelsvolumen schrumpfte auf 56 Milliarden HK$ zusammen. Unter Druck standen unter anderem die Bankenwerte, da die meisten chinesischen Institute in den kommenden Tagen ihre Jahreszahlen vorlegen werden. Hier gaben ICBC 2,7 Prozent ab; Bank of Communications verloren 2,0 Prozent und China Construction Bank 1,9 Prozent. Unter den Hongkonger Bankaktien verbilligten sich Hang Seng Bank um 0,6 Prozent; HSBC fielen um 2,1 Prozent. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" erklärt, dass die HSBC weiterhin Probleme mit ihrem amerikanischen Immobilien- und Konsumkreditgeschäft habe. Im Immobiliensektor knickten China Overseas Land um 3,8 Prozent und Hang Lung Properties um 4,6 Prozent ein; Cheung Kong verloren 1,7 Prozent. Daneben standen auch die Rohstoffwerte unter Beschuss. Aluminum Corp of China gingen um 4,1 Prozent und Jiangxi Copper um 1,9 Prozent nach unten. Die Aktie von PetroChina verlor 2,7 Prozent. Der Konzern hat nun doch gemeinsam mit Shell den australischen Gasförderer Arrow Energy übernommen, nachdem die beiden Unternehmen ihr Kaufangebot auf 3,14 Milliarden Dollar angehoben hatten. Im Telekom-Sektor gaben China Mobile 1,7 Prozent und China Unicom 1,8 Prozent ab. China Telecom schlossen unverändert bei 3,56 HK$, obwohl der heute gemeldete Jahresgewinn des Festnetzbetreibers hinter den Markterwartungen zurückgeblieben war.

In China konnte sich der Shanghai Composite Index leicht um 0,22 Prozent auf 3075 Punkte verbessern, und schloss damit auf dem höchsten Niveau seit knapp drei Wochen. In Indien fiel der Sensex um 0,95 Prozent auf 17.411 Zähler. Thailands SET verlor 0,3 Prozent auf 772 Stellen.

In Japan fand feiertagsbedingt kein Handel statt.

Quelle: ntv.de

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