Die Marke lockt Fed-Fieber erfasst den Euro
19.06.2013, 11:55 Uhr
Der Markt macht drei Kreuze, wenn dieser Tag glimpflich vorbei geht.
(Foto: Claudia Hautumm/pixelio)
Nach "hysterischen" Marktbewegungen verfällt der Devisenmarkt kurz vor der Entscheidung über das US-Anleihekaufprogramm in eine Starre. Das Fed-Board wird seine Worte sorgfältig wählen müssen, um die nervösen Märkte nicht aufzuscheuchen. Immerhin gehen die Wetten auf die weitere Fed-Politik in eine klare Richtung.
Wenige Stunden vor der Entscheidung der US-Notenbank Fed über ihr geldpolitisches Stimulierungsprogramm haben die Devisenmärkte in Fernost nur verhalten agiert. Der Dollar stieg leicht gegenüber dem Yen, verlor aber im Verhältnis zu Euro und Schweizer Franken. In japanischer Währung wurde der Dollar am Mittwoch mit 95,55 Yen gehandelt. Der Kurs der US-Währung zum Euro lag bei 1,3395 Dollar nachdem er zeitweise die 1,34er Marke geknackt hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,3406 Dollar festgelegt..
Bereits im New Yorker Handel hatte der Dollar zur Gemeinschaftswährung an Wert verloren. Der Euro notierte erstmals seit dem 20. Februar wieder über der Marke von 1,34 Dollar. Händler verwiesen auf den überraschenden Anstieg des ZEW-Konjunkturindex. Dieser habe Spekulationen geschürt, wonach die größte Volkswirtschaft der Eurozone sich besser als von vielen erwartet entwickeln könnte.
Vor der Sitzung der US-Notenbank werden sich die Anleger wohl nicht allzu weit hinauslehnen. Nachdem zuletzt an den Börsen der Ausstieg der Fed aus dem Anleihekaufprogramm gespielt wurde, wetten mehr und mehr Anleger nun auf eine Fortsetzung der Fed-Konjunkturhilfe. "Hoffentlich bremst die Fed nach ihrem Treffen die "Hysterie" an den Märkten mit deutlichen Worten", sagte Marktstratege Peter Kenny von Knight Capital. Die Angst, dass den Märkten bald das billige Geld der Fed ausgeht, hatte eine monatelange Aktienrally gestoppt.
"Für die Fed ist es zu früh für eine Straffung", sagt Ethan Harris, US-Chefökonom bei Bank of America/Merill Lynch und spricht damit aus, was die meisten Marktteilnehmer mittlerweile glauben. Die Arbeitslosigkeit müsse weiter zurückgehen, und die Wirtschaft müsse zunächst die Haushaltskürzungen in Washington überstehen. "Da wir außerdem aktuell niedrige Inflationsraten haben, wird die Fed einen marktfreundlichen Ausstieg vollziehen", sagte Harris. Darauf deuteten auch Konjunkturdaten hin. So stiegen die US-Verbraucherpreise im Mai lediglich um 0,1 Prozent. Zudem erhöhte sich die Zahl der begonnen Wohnungsbauten zuletzt nicht so stark wie angenommen.
Von China bis Schweden
Die Aufwertung des chinesischen Yuan geht weiter. So verbilligte sich ein Dollar am Mittwoch in Shanghai auf 6,1269 Yuan von 6,1285 Yuan am Vorabend. Die Zentralbank hatte den Mittelkurs zuvor noch mit 6,1677 Yuan je Dollar schwächer festgelegt. "Der Markt fragt weiterhin Yuan nach", sagte ein Händler in Shanghai. "Das derzeitige Kursniveau ist ziemlich stabil und eine Erwartung einer Yuan-Abwertung ist nicht erkennbar", erklärte ein Händler bei einer staatlichen Bank. Chinas Regierung wird in der Regel vorgeworfen, sich über einen künstlich niedrig gehaltenen Yuan beim Export Wettbewerbsvorteile zu sichern.
Die Schwedische Krone könnte davon profitieren, sollte der schwedische Staat wie angekündigt eine Beteiligung von 6,4 Prozent an der Bank Nordea verkaufen, so die SEB. Als Schweden 2011 einen Anteil an der Bank verkauft habe, seien 60 Prozent der Aktien in ausländischen Händen gelandet. Auch die Mittelzuflüsse, die dieses Mal beim Verkauf eines Aktienpakets zu erwarten seien, dürften die Krone kurzfristig stützen.
Quelle: ntv.de, rts/DJ