Hongkong sehr schwach Fernost-Börsen verlieren
03.01.2008, 12:44 UhrDie asiatischen Märkte standen am Donnerstag erneut unter Druck, nachdem in den USA der Dow Jones Index das neue Jahr mit einem deutlichen Abschlag begonnen hatte. Zuvor waren dort auch die Protokolle der letzten Notenbanksitzung veröffentlicht worden. Dort waren sich die Fed-Mitglieder offenbar darin einig, dass das Wachstum der US-Wirtschaft 2008 unter den eigenen bisherigen Prognosen liegen werde. Zudem war der ISM Manufacturing Index, der die Aktivität des produzierenden Gewerbes erfasst, auf den niedrigsten Stand seit nahezu fünf Jahren abgerutscht.
In Asien brachte dies insbesondere die Titel der Technologieunternehmen unter Druck, die von der privaten Nachfrage aus den USA besonders abhängig sind. Daneben standen auch Finanzaktien und die Papiere der Fluggesellschaften auf der Abschussliste. Letztere litten insbesondere unter den hohen Ölnotierungen. An der NYMEX war der maßgebliche Rohöl-Future am Vorabend erstmals auf 100 US-Dollar pro Barrel geklettert.
In Taiwan schlitterte der TAIEX um 1,67 Prozent nach unten auf 8184 Stellen. Die Anleger schaufelten vor allem ihre Technologiewerte aus den Depots. Dies brachte etwa dem Smartphone-Hersteller High Tech Computer ein Minus von 7 Prozent ein. Hon Hai Precision Industry rutschten um 3,86 Prozent abwärts, der Flachbildschirm-Hersteller AU Optronics verbilligte sich um 4,11 Prozent. Daneben verloren MediaTek 4,9 Prozent. Zuvor war gemeldet worden, dass das Unternehmen im Bereich Mobilfunk-Chips Marktanteile an den chinesischen Konkurrenten Spreadtrum verloren haben soll. Unter den Aktien der Halbleiter-Auftragsproduzenten gingen Taiwan Semiconductor um 1,82 Prozent und United Microelectronics um 1,28 Prozent nach unten. Zu den Gewinnern gehörten teilweise die Titel der Old Economy, die von Umschichtungen profitierten. So verteuerten sich die Papiere des Nahrungsmittelkonzerns Uni-President um 4,5 Prozent, Far Eastern Textile stiegen um 1,2 Prozent und Evergreen Marine um 2,8 Prozent.
In Hongkong tauchte der Hang Seng Index deutlich um 2,44 Prozent auf 26.887 Punkte ab. Im Fokus standen dabei die Aktien der Fluggesellschaften, deren Gewinnmargen durch gestiegene Treibstoffkosten künftig unter Druck geraten könnten. China Eastern Airlines, die am Vortag wegen der Zwistigkeiten um den Einstieg von Singapore Airlines noch stark gefragt waren, rutschten nun um 11,06 Prozent ab. Die Titel von Air China verbilligten sich um 2,94 Prozent. Die Papiere des chinesischen Raffineriebetreibers Sinopec, der von steigenden Ölpreisen ebenfalls negativ beeinträchtigt wird, fielen um 4,48 Prozent. Aber auch die klassischen Ölwerte PetroChina und CNOOC gaben jeweils 2,94 Prozent und 0,46 Prozent ab. Dagegen waren die Titel der Goldminen-Betreiber angesichts rasant gestiegener Goldpreise wieder gefragt. So kletterten Lingbao Gold um 8,73 Prozent nach oben, Zijin Mining verbesserten sich um 1,79 Prozent.
In Korea konnte sich der Markt im Handelsverlauf halbwegs stabilisieren. Der Kospi gab schlussendlich noch 0,04 Prozent auf 1852 Zähler ab. In der letzten Handelsstunde griffen Schnäppchenjäger insbesondere bei den Aktien der Brokerunternehmen zu. Hier verbesserten sich Mirae Securities um 2,8 Prozent und Daewoo Securities um 5,7 Prozent. Den Papieren von Hyundai Motor war nach dem gestrigen Abschlag eine Erholung um 3,7 Prozent vergönnt. Der Autobauer hatte gestern eine optimistische Absatzprognose abgegeben. Samsung Electronics legten leicht um 0,37 Prozent zu. Dagegen standen vor allem die Titel der Petrochemie-Unternehmen unter Druck, was sich etwa bei LG Chemical in einem Abschlag von 4,0 Prozent niederschlug. Unter den Finanztiteln verloren Kookmin Bank 1,0 Prozent und Shinhan Financial 4,4 Prozent.
In China erholte sich der Shanghai Composite Index im Handelsverlauf und schloss 0,89 Prozent im Plus bei 5319 Stellen. Der Shanghai A-Share Index stieg um 0,89 Prozent auf 5582 Zähler.
In Japan fand wegen der Neujahrs-Feierlichkeiten erneut kein Handel statt.
Quelle: ntv.de