Marktberichte

Koizumi entlässt Yanagisawa Finanzmärkte im Glück

Japans Ministerpräsident Junichiro Koizumi hat am Montag zum ersten Mal während seiner Amtszeit das Kabinett umgebildet. Der Minister für Finanzaufsicht, Hakuo Yanagisawa wird der neuen Regierung nicht mehr angehören. Yanagisawa hatte sich stets gegen eine staatliche Unterstützung für die unter faulen Krediten leidenden Großbanken gewandt.

Wirtschaftsminister Heizo Takenaka wurde hingegen im Amt bestätigt und zugleich mit der Lösung der Krise beauftragt. Takenaka nannte als einen Teil einer möglichen Bankenreform, dass öffentliche Gelder im Bankensektor eingeschlossen werden könnten, um die Kapitalbasis zu verbessern. Dies könnte im Rahmen einer Gesamtlösung von Bedeutung sein, so der Minister vor der Presse.

An den japanischen Finanzmärkten und unter Volkswirten wurde die Ablösung des Ministers für Finanzaufsicht begrüßt. Wirtschaftsminister Takenaka habe von allen Kabinettsmitgliedern das aggressivste Vorgehen in der Beseitung der Probleme im Bankensektor, erklärte ein Analyst.

Die asiatische Leitbörse in Tokio konnte nach bekanntgabe der Kabinettsumbildung die Kursverluste reduzieren. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index, der zeitweise mehr als zwei Prozent im Minus gelegen hatte, schloss 1,5 Prozent schwächer bei 9.383 Yen, der marktbreitere Topix verlor 1,6 Prozent auf 921 Zähler. Vor allem Bankentitel zeigten sich nach der Kabinettsumbildung gestärkt. Die gemessen an den Vermögenswerten weltgrößte Bank Mizuho Holdings, die zuvor mehr als fünf Prozent im Minus gelegen hatte, ging um 0,7 Prozent schwächer bei 285.000 Yen aus dem Handel.

Zu den Verlierern gehörte der größte japanische Telekomkonzern Nippon Telegraph and Telephone (NTT). Am Samstag hatte eine japanische Tageszeitung berichtet, dass NTT die Erwartungen an den Mobilfunk der dritten Generation gesenkt hat. Die Kundenziele für das Geschäftsjahr 2002/03 sollen um 70 Prozent auf 400.000 gesenkt worden sein. NTT-Aktien gaben 3,7 Prozent auf 208.000 Yen ab.

Größter prozentualer Tagesgewinner war der Hersteller von Autoteilen, Kinugawa Rubber Industrial. Das Unternehmen hatte zuvor die Prognose für den Nettogewinn für das Ende März 2003 endenden Geschäftsjahr von 250 Mio. Yen auf 300 Mio. angehoben. Kinugawa-Rubber-Aktien stiegen um 21 Prozent auf 75 Yen.

Quelle: ntv.de

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