Marktberichte

US-Häusermarkt wirft Schatten Finanzwerte belasten Nikkei

Anleger in Asien bringen rechtzeitig vor dem Wochenende ihre Schäfchen ins Trockene. Gewinnmitnahmen belasten den Nikkei und vor allem Finanzwerte verzeichnen fallende Kurse.

Der starke Yen lastet auf den Exportwerten.

Der starke Yen lastet auf den Exportwerten.

(Foto: REUTERS)

Nach den jüngsten Kursaufschlägen haben Anleger in Fernost Gewinne eingestrichen und die Aktienmärkte am Freitag überwiegend ins Minus gedrückt.

In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,9 Prozent tiefer bei 9500 Punkten, nachdem er am Vortag knapp zwei Prozent zugelegt hatte. Der breiter gefasste Topix verlor 1,3 Prozent auf 826 Zähler. Auch die Börsen in Hongkong und Taiwan gaben leicht nach. Leicht im Plus notierten dagegen die Märkte in Südkorea und Singapur. In Shanghai gewann der Leitindex vor Börsenschluss knapp zwei Prozent.

Wegen des Yen-Anstiegs könne der japanische Aktienmarkt nicht an dem globalen Aufwärtstrend teilnehmen, sagte der Händler. Besonders Exportwerte wurden davon belastet, da eine stark japanische Währung ihre Wettbewerbsfähigkeit und Ergebnisse bedroht. Toyota Motor verloren 1,2 Prozent und Canon 1,3 Prozent.

Finanzwerte auf der Verkaufsseite

Zu den größten Verlierern in Tokio zählten aber Bankenwerte. Mizuho Financial-Aktien gaben 4,9 Prozent nach, Papiere von Sumitomo Trust and Banking verloren 4,1 Prozent. Ein Fondsmanager verwies zur Erklärung auf die negativen Sektorvorgaben aus den USA. Zudem bestünden Ängste vor strengeren Basel-III-Eigenkapitalregeln. Ein Aktienstratege eines Brokers ergänzte, auch wiederaufgeflammte Sorgen, dass die Banken in den kommenden Jahren Überkreuzbeteiligungen auflösen könnten, um sich für die strengeren Kapitalanforderungen zu rüsten, habe zu den Verkäufen beigetragen.

Nomura brachen um 6,2 Prozent, was ein Stratege eines Brokers mit Medienberichten erklärt, denen zufolge die Bank den Börsengang ihrer Tochter Ashikaga verschiebt. Besonders heftige Abgaben verzeichneten im Bankensektor die Titel von Konsumentenkreditinstituten. Als Grund wurde genannt, dass das Büro des Regierungschefs den Antrag der Provinz Osaka auf Ausnahmen bei der verschärften Regulierung formal abgelehnt hat. Acom stürzten um 7,3 Prozent ab und Shinsei um 9,6 Prozent.

Im Chipsektor waren dagegen deutliche Aufschläge zu beobachten nachdem der US-Halbleiterkonzern AMD mit seinem Quartalsbericht positiv überrascht hatte. Tokyo Electron und Elpida Memory verteuerten sich jeweils um 2,5 Prozent.

Gewinnn in Seoul

Der südkoreanische Aktienmarkt schloss gut behauptet. Der Kospi stieg um 0,1 Prozent auf 1902 Punkte. Das Handelsvolumen war vergleichsweise dünn.

Für Technologiewerte ging es aufwärts nachdem der US-Halbleiterhersteller AMD mit seinem Quartalsbericht positiv überrascht hatte. Samsung Electronics gewannen 0,5 Prozent, Hynix Semiconductor 1,1 Prozent und LG Electronics 1,9 Prozent.

Versicherungsaktien wurden dagegen weiter von der Entscheidung der südkoreanischen Zentralbank, die Leitzinsen unverändert zu lassen, belastet. Eine Zinsanhebung hätte für die Versicherer höhere Renditen auf ihre Staatsanleihen bedeutet. Samsung Life fielen um 1,9 Prozent und Korea Life um 1 Prozent.

China uneinheitlich

Die chinesischen Aktienmärkte gingen uneinheitlich ins Wochenende. Der Shanghai-Composite-Index kletterte 3,2 Prozent auf 2971 Punkte. In Hongkong verlor der Hang-Seng-Index dagegen 0,4 Prozent auf 23.758 Zähler.

Der Shanghai Composite hat damit im Wochenvergleich um 8,5 Prozent zugelegt, das ist der kräftigste Wochenanstieg seit Februar 2009. Gleichwohl steht er 9,3 Prozent tiefer als zum Jahreswechsel. Analysten sagten, dass der Index in der kommenden Woche den Widerstand bei 3000 Punkten testen dürfte, angetrieben von den üppigen Geldern am Markt. Diese resultierten aus der Aufwertung des Renminbi und den Realzinsen nahe null.

In Shanghai seien Bankenaktien aufgrund ihrer attraktiven Bewertung gekauft worden, hieß es es. Deng Wenyuan von Soochow Securities sagte, der Bankensektor sei im laufenden Jahr einer der schwächsten gewesen. Mit dem Beginn weiterer Bremsmaßnahmen für den Immobilienmarkt und den Ergebnissen der Untersuchung fauler Kommunalkredite habe die Erholung des Sektors erst begonnen. ICBC und Bank of Communications verteuerten sich jeweils um 6,6 Prozent. Agricultural Bank of China verzeichneten ein Plus von 5,7 Prozent obwohl sich die Zahl der gehandelten Aktien am Freitag nach Ablauf einer Halteperiode verdoppelte.

Rohstoffaktien wurden von der Aussicht auf eine weitere quantitative Lockerung durch die US-Notenbank und den schwachen Dollar angetrieben. Chalco legten um 3,6 Prozent zu und Sinopec um 7,1 Prozent.

Der Hongkonger Aktienmarkt sie von Gewinnmitnahmen belastet worden, hieß es. Zu den deutlichsten Verlierern zählten die Papiere von Immobilienentwicklern, nachdem die Regierung in der laufenden Woche neue Maßnahmen zur Abkühlung des Immobilienmarktes bekannt gegeben hatte. Für Hang Lung Properties ging es um 1,6 Prozent abwärts und für Wharf Holdings um 1,2 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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