Marktberichte

Inside Wall Street Firmen feiern "Summer of Love"

Flashbacks in Amerika. Konzerne aus allen Branchen lassen in ihren Marketing-Kampagnen die Sechziger aufleben. Zu verdanken ist das wohl Präsident Obama und seinen jungen, begeisterten Fans.

Flashbacks in Amerika. Seit Beginn der Rezession fühlen sich die meisten Amerikaner an die Weltwirtschaftkrise in den Dreißigerjahren erinnert, doch auch ein anderes Jahrzehnt erlebt ein Revival: Konzerne aus allen Branchen lassen in ihren Marketing-Kampagnen die Sechziger aufleben. Zu verdanken ist das wohl Präsident Obama und seinen jungen, begeisterten Fans.

Was wären die 60er ohne Woodstock und VW-Bus?

Was wären die 60er ohne Woodstock und VW-Bus?

(Foto: AP)

Schon im Wahlkampf des vergangenen Jahres breitete sich die Obama-Bewegung aus wie seinerzeit die Hippiekultur, und für viele Amerikaner war die Amtseinführung des ersten schwarzen Präsidenten fast wie Woodstock. Corporate America ist das nicht entgangen, viele Firmen springen jetzt auf den Zug auf.

Die Kaufhauskette Macy´s wirbt etwa ganz offen mit dem Slogan "Summer of Love", bei dem der Kulturbürger selbstverständlich 1969 im Kopf hat. Laut Macy´s hat der Sommer der Liebe gerade begonnen, und man hält die passenden Hosen parat. Man feiert die historische Saison übrigens nicht alleine: ABC, die Fernsehtochter des Disney-Konzerns, wittert ebenfalls einen "Summer of Love" und bewirbt mit dem Slogan die neue Staffel der Kuppelshow "The Bachelorette".

Doch zurück zur Mode: Die Kette Children´s Place, wo es Kleider für Kids gibt, lässt in ihrer aktuellen Kampagne Teenager in rot-weiß-blau für großen Peace-Zeichen aufmarschieren. Beim Herrenausstatter Brooks Brothers greift man direkt auf eine Anzeige aus den Sechzigerjahren zurück, die eine große amerikanische Flagge und die Aufschrift "One country, one destiny" zeigt und die zur Zeit wieder in Magazinen läuft.

Mit an Bord der neuen Friedensbewegung sind auch die Babies. Der Konsumartikle Procter & Gamble lässt für seine Luvs-Windeln frisch gewickelte Kids in einem psychodelisch verzierten VW-Bus auffahren. Ein anderes Motiv derselben Kampagne zeigt die Kleinen mit Protestschildern, die an politische Demonstrationen in den Sechzigern erinnern aber jetzt eine Revolution gegen teurere Windeln der Konkurrenz darstellen sollen.

Nicole Lobkowicz, die bei der Werbeagentur Saatchi & Saatchi für die Luvs-Kampagne verantwortlich ist, erklärt den Zusammenhang. "Unsere Luvs-Mutter fällt ihre eigenen Entscheidungen. Die Sechzigerjahre sind die Ära, in der Leute mehr für sich selbst gedacht und für ihre Ideale eingestanden sind." Damals waren es vielleicht nicht billigere Windeln, sondern vielmehr ein Ende des Vietnamkrieges, doch kommen die Motive an.

Da wundert es nicht, dass mitten im Sechziger-Revival auch die Musik der Zeit auflebt. Das Musical "Hair", das seit vergangenem Jahr wieder am Broadway läuft, gehört zu den erfolgreichsten Produktionen und betreibt mittlerweile ein eigenes Programm im Internet-Radio.

Quelle: ntv.de

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