Marktberichte

Silber auf Rekordjagd Flut verteuert Weizen

Das Jahr 2011 beginnt für Rohstoffstrategen mit verheißungsvollen Vorahnungen: Weil immer mehr Marktteilnehmer von einer konjunkturellen Belebung in den USA ausgehen, schieben sich die Rohölpreise weiter nach oben.

(Foto: REUTERS)

Die Ernteausfälle in Australien als Folge der dortigen Jahrhundertflut haben den Weizenpreis weiter in die Höhe getrieben. Der März-Kontrakt auf US-Weizen stieg um bis zu 2,1 Prozent auf ein Fünf-Monats-Hoch von 8,1075 Dollar je Scheffel. Europäischer Weizen war mit 255,50 Euro je Tonne zeitweise sogar so teuer wie seit knapp drei Jahren nicht mehr. 2010 hatte sich US-Weizen um rund 50 Prozent verteuert, bei Europa-Getreide verdoppelte sich der Preis sogar. "Es sieht nicht danach aus, dass sich Australien bald von der Flut erholen wird", sagte Analyst Ker Chung Yang von Phillip Futures in Singapur. Rund die Hälfte der Ernte in Australien - weltweit viertgrößter Weizen-Exporteur - tauge bestenfalls noch als Futtermittel.

Silber setzte seinen Höhenflug zum Jahresauftakt 2011 nahtlos fort. Nach dem knapp 85-prozentigen Kursplus des Vorjahres kletterte der Preis für das Edelmetall auf ein 30-Jahres-Hoch von 31,17 Dollar je Feinunze. Börsianern zufolge hofften Anleger auf eine anhaltend starke Nachfrage, unter anderem durch börsennotierte Silber-Fonds. Der weltgrößte dieser ETFs, der iShares Silver Trust, verbuchte zum Jahresabschluss 2010 einen Anstieg der Silber-Bestände um 15 Prozent auf rund 10.922 Tonnen.

Auch Gold dürfte Analysten zufolge noch teurer werden. Die anhaltende Euro-Schuldenkrise, das vor allem in den aufstrebenden Volkswirtschaften weltweit schwelende Thema Inflation und das wieder stärker in den Mittelpunkt gerückte Haushaltsdefizit der USA sollten die Nachfrage nach dem als Krisenwährung eingesetzten Edelmetall hoch halten. Deshalb seien neue Rekordstände in diesem Jahr zu erwarten, sagte Analyst Pradeep Unni von Richcomm Global Services. Er erwartet in nächster Zeit einen Anstieg auf 1455 bis 1480 Dollar je Feinunze. Nur der wieder stärkere Dollar könne die Gewinne begrenzen. Am ersten Handelstag des neuen Jahres notierte der Goldpreis etwas höher bei 1421 Dollar je Feinunze - damit lag er nur rund zehn Dollar unter seinem Rekordstand von Anfang Dezember.

Spekulationen auf eine anhaltend starke Nachfrage aus China halfen dem Kupferpreis auf die Sprünge. Da die meisten asiatischen Aktienmärkte sowie die Londoner Metallbörse LME allerdings am Montag geschlossen blieben, blieben weitere Impulse aus. Der März-Terminkontrakt auf US-Kupfer stieg um 0,8 Prozent auf ein Rekordhoch von 4,4840 Dollar je Pfund. Die chinesischen Futures kosteten mit 71.850 Yuan (umgerechnet 10.900 Euro) je Tonne zeitweise so viel wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Die Analysten der Commerzbank rechnen mit einer fortgesetzten Rekordjagd des Metalles.

Die Hoffnung auf eine nachhaltige Konjunkturerholung im neuen Jahr gab dem Ölpreis Rückenwind. Das Barrel der US-Sorte WTI verteuerte sich um 73 Cent auf 92,11 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostete 95,72 Dollar und damit 97 Cent mehr. Analysten zufolge setzten Anleger auf optimistisch stimmende US-Konjunkturdaten im Wochenverlauf.

Quelle: ntv.de, rts

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