Marktberichte

Euro macht nur kleine Schritte Franken setzt Kletterkurs fort

Trotz des schwelenden Schuldenstreits in den USA legt der Euro zum US-Dollar nur leicht zu. Größere Sprünge macht dagegen der Schweizer Franken, der als vermeintlicher Hort der Sicherheit unter den großen Devisen seinen Kletterkurs fortsetzt.

Sicher ist sicher: Die Nachfrage nach Schweizer Franken bricht nicht ab.

Sicher ist sicher: Die Nachfrage nach Schweizer Franken bricht nicht ab.

(Foto: REUTERS)

Die steigende Nervosität am Devisenmarkt wegen des schwelenden US-Schuldenstreits und der damit verbundenen drohenden Staatspleite gibt dem Euro am Montag leichten Auftrieb. Am Mittag notiert der Euro bei 1,4375 US-Dollar, in der Spitze schafft er es am Morgen auch kurzzeitig über die Marke von 1,44 US-Dollar. Zum Ausklang der vorherigen Handelswoche notierte die Gemeinschaftswährung noch bei 1,4353 US-Dollar.

Im Handel spricht man trotz der geringen Kursveränderung von einer zunehmenden Nervosität der Anleger mit Blick auf die Schuldendebatte in den Vereinigten Staaten. Am Wochenende sind die Gespräche zwischen Präsident Barack Obama und Spitzenvertretern der politischen Lager ergebnislos abgebrochen worden. Am Wochenende war es zu einem erneuten Treffen zwischen Demokraten  und Republikanern gekommen.

In der Zwischenzeit arbeiten beide Lager auch unabhängig voneinander an Plänen, die dem Kongress vorgelegt werden sollen. "Noch gehen die Anleger davon aus, dass es zu einer Einigung zwischen Demokraten und Republikanern kommen wird, aber die Nervosität steigt", heißt es im Handel.

Es wird befürchtet, dass ein Zahlungsausfall der USA Schockwellen im globalen Finanzsystem auslösen könnte. Im Prinzip ist die Entwicklung negativ für den Dollar, allerdings ist es nicht auszuschließen, dass der Greenback von einer Flucht in den Heimathafen Dollar profitieren wird, sollte es tatsächlich zu einem Zahlungsausfall kommen. Die erneute Abstufung griechischer Schulden auf "Ca" von "Caa1" durch Moody's spielt indes erwartungsgemäß keine Rolle an den Märkten.

Technisch bleibt nach Einschätzung der Helaba das Potenzial für den Euro bis 1,4500 US-Dollar oder 1,4578 US-Dollar, dem Hoch von Anfang Juli, erhalten. Die Handelsspanne sehen die Analysten am Berichtstag zwischen 1,4282 und 1,4468 US-Dollar.

Ab in die Berge

Angesichts der zähen Verhandlungen um eine Anhebung der US-Schuldengrenze verkauften Devisenanleger zum Wochenauftakt die US-Währung und setzten stattdessen auf den Schweizer Franken als sicheren Hafen. Der Greenback war für 0,8061 Franken zu haben und verlor damit 0,8 Prozent. Auch zum japanischen Yen gab der Dollar nach und fiel zeitweise bis auf ein Vier-Monats-Tief von 78,16 Yen. Der Euro rutschte zum Schweizer Franken um mehr als 1 Prozent bis auf 1,1530 Franken ab.

Investoren setzten zwar immer noch darauf, dass eine Lösung im Schuldenstreit gefunden wird. Allerdings stellten sie sich auch darauf ein, noch einige Tage darauf warten zu müssen. "Es sieht so aus, als tummelten sich lediglich kurzfristig orientierte Anleger auf dem Markt", sagte Währungsstratege Makoto Noji von SMBC Nikko Securities. "Die meisten Marktteilnehmer gehen nach wie vor davon aus, dass sich die Verhandlungen bis zur letzten Minute ziehen werden." Die Amerikaner haben noch bis zum 2. August Zeit, um eine Zahlungsunfähigkeit abzuwenden.

Quelle: ntv.de, nne/DJ/rts

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