Marktberichte

Kursfeuerwerk in den USA Geithner beflügelt Börsen

Neue Pläne von US-Finanzminister Timothy Geithner zum Ankauf toxischer Wertpapiere haben an den US-Börsen für deutlich steigende Kurse gesorgt. Erwartungsgemäß profitieren vor allem Titel der Finanzbranche von der Aussicht darauf, dass die Banken ihre verhängnisvollen Schrottpapiere endlich abschütteln können. Der Plan schürte zudem Hoffnungen, dass die Kreditvergabe in den USA wieder in Gang kommt und damit die Rezession ein Ende findet.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 6,8 Prozent fester mit 7775 Punkten - damit legte er fast 500 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P-500 kletterte um 7 Prozent auf 822 Stellen. An der Nasdaq stieg der Composite um 6,7 Prozent auf 1555 Zähler.

Finanztitel im Fokus

"Der Markt ist erleichtert", resümierte Kevin Kruszenski von KeyBanc Captial Markets. Der Kurssprung der Börse sei ein Vertrauenssignal für US-Finanzminister Timothy Geithner. Andre Bakhos von der Princeton Financial Group sagte, den Anlegern werde die Sorge um die Überlebensfähigkeit der Institute genommen. Die Börsianer zeigten sich besonders erfreut darüber, dass bereits erste Investoren Interesse an der Teilnahme an dem Programm signalisierten - eine Grundvoraussetzung für einen Erfolg.

Während die Finanztitel am Freitag noch deutlich zum Minus der Indizes beigetragen hatten, gehörten sie nach dem Wochenende zu den größten Gewinnern: Citigroup-Papiere schnellten um 20 Prozent in die Höhe. Bank of America verteuerten sich sogar um 26 Prozent. und JP Morgan gewannen 24,7 Prozent. Auch die Aktien des schwer angeschlagenen Versicherungskonzerns American International Group (AIG) konnten mit der allgemein guten Stimmung für Finanzwerte kräftig zulegen. Die Papiere von AIG gewannen 17,46 Prozent auf 1,48 Dollar. Trotz der zum Teil starken Kursgewinne gab es auch warnende Stimmen von Börsen-Experten: Sie sprachen von einem "Bullenrennen auf dünnem Eis".

Anstieg der Hausverkäufe

Doch überraschend gute Daten vom US-Immobilienmarkt stimmten die Anleger ebenfalls optimistisch. Die Verkäufe bestehender Häuser waren im Februar überraschend gestiegen, was Händler den zuletzt stark gesunkenen Preisen zuschrieben. Das verhalf vielen Unternehmen aus der Immobilienbranche zu zweistelligen Kursgewinnen, etwa Lennar und Ryland.

Energietitel erhielten Auftrieb von einer milliardenschweren Übernahme in Kanada: Das zweitgrößte Ölunternehmen des Landes, Suncor Energy übernimmt für umgerechnet rund elf Milliarden Euro seinen Rivalen Petro-Canada und steigt damit zum größten Energieunternehmen des Landes auf. In New York profitierten die Ölriesen Exxon und Chevron von aufkommender Fusionsfantasie. Die Papiere verteuerten sich jeweils um rund sieben Prozent. Die Aktien profitierten allerdings auch von dem gestiegenen Ölpreis.

Tiffany-Aktien stiegen um 16 Prozent. Anleger freuten sich darüber, dass die Juwelier-Kette dank Sparsamkeit ihren Gewinnrückgang in der Krise besser als erwartet unter Kontrolle halten konnte. Über den pessimistischen Ausblick für das Jahr sahen die Investoren gnädig hinweg. Quartalszahlen halfen auch Walgreen-Aktien kräftig auf die Sprünge. Die Titel der US-Einzelhandelskette lagen rund zehn Prozent im Plus.

Im Technologiesektor profitierten Red Hat von Übernahmegerüchten. Am Markt wurde spekuliert, dass das Unternehmen für Oracle interessant sein könnte. Die Titel von Red Hat legten um 9,9 Prozent zu, Oracle stiegen um 6,7 Prozent.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen