Nikkei: 50 Prozent in 5 Monaten Geldpolitik als Kurstreiber
09.04.2013, 08:20 Uhr
Kursfeuerwerk: Das brennt derzeit die Tokioter Börse ab. Der Nikkei legte seit Mitte November mehr als 50 Prozent zu.
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Mitte November kündigt Japans jetziger Ministerpräsident Abe im Wahlkampf an, sich für eine lockerere Geldpolitik stark zu machen. Nun lässt die Bank of Japan Taten folgen. Das Resultat: Die Kurse klettern, allen voran die der Exportwerte. Auch in China legen die Notierungen zu.
An den asiatischen Aktienmärkten herrscht am Dienstag überwiegend positive Stimmung, nachdem die chinesischen Verbraucherpreise im März weniger stark als erwartet gestiegen sind. Die japanische Börse kann ihre Rally, angefeuert durch die aggressive Geldpolitik der japanischen Notenbank, fort.
Der Nikkei-Index ging unverändert bei 13.192 Punkten aus dem Handel, Der breiter gefasste Topix lag um 0,03 Prozent höher bei 1102 Zählern. nachdem er am Montag noch zeitweise den höchsten Stand seit August 2008 erreicht hatte. Der Gewinnanstieg des US-Aluminiumkonzerns Alcoa beflügelten zudem die Aktienmärkte in den anderen asiatischen Staaten.
Alcoa hatte im ersten Quartal seinen Gewinn deutlich gesteigert. Damit dämpfte der Konzern Sorgen, die anlaufende Berichtssaison könnte schlechter ausfallen als erwartet. "Kurzfristig werden die US-Geschäftsberichte der wichtigste Katalysator für die Märkte sein", sagte Haris Khaliqi, Analyst bei Foster Stockbroking.
Geldpolitik stützt
"Der neue Notenbankchef Haruhiko Kuroda hat eine anerkennenswerte Leistung erbracht, als er die Märkte wissen ließ, dass er keine Scherze macht", sagte David Baran, Mitgründer des Tokioter Hedgefonds Symphony Financial Partners. Seit der Ankündigung eines energischen Kampfes gegen die Deflation und für Wachstum durch den jetzigen Ministerpräsidenten Shinzo Abe im Wahlkampf Mitte November hat der Nikkei damit bereits um 53 Prozent zugelegt.
Am Dienstag profitierten wieder exportorientierte Werte wie der des Kameraherstellers Canon, TDK, Suzuki und Olympus gewannen zwischen 2,1 und 3,2 Prozent an Wert. Nissan legten 0,6 Prozent zu. Der Kurs von Hitachi stieg um 1,8 Prozent. Das Unternehmen hat einen Auftrag als Zulieferer von Komponenten erhalten, die beim Bau eines Kohlekraftwerks in Griechenland Verwendung finden sollen. Der Auftrag hat Volumen von schätzungsweise 90 Mrd. Yen.
Am vergangenen Donnerstag hatte die Zentralbank weltweit überrascht, indem sie die Geldschleusen stark öffnete. Das Programm zum Ankauf von Wertpapieren wird deutlich ausgeweitet.
Chinas Daten helfen
Chinas Erzeugerpreise gingen im März zurück. Die Preisdaten könnten der Zentralbank den nötigen Spielraum verschaffen, die Straffung ihrer Geldpolitik zu mildern.
Der schwächere Inflationsdruck gab nicht nur den Aktien chinesischer Unternehmen Auftrieb, die auf geringere Produktionskosten und damit höhere Gewinne hoffen dürfen. Auch an der Börse in Sydney legten die Kurse kräftig zu. China ist der wichtigste Handelspartner Australiens und Hauptabnehmer australischer Rohstoffe.
Der australische Leitindex S&P/ASX-200 stieg um rund 1 Prozent. Der Shanghai-Composite-Index gewann 0,4 Prozent und der HSI in Hongkong 0,9 Prozent. In Seoul lag der Kospi noch mit 0,2 Prozent im Minus, nachdem die Kursverluste zuvor noch stärker ausgefallen waren.
Auf der Stimmung lastet der Konflikt mit dem kommunistischen Norden. Nordkorea hat seine Arbeiter aus der gemeinsam mit dem Süden betriebenen Sonderwirtschaftszone Kaesong abgezogen. Das drückt vor allem die Aktien der südkoreanischen Unternehmen, die Niederlassungen in Kaesong haben. Unter anderem gab der Kurs von Hyundai Elevator um 1,3 Prozent nach. Kursgewinne der Automobilhersteller Kia und Hyundai stützten dagegen den Kospi.
Quelle: ntv.de, rts