Marktberichte

Nikkei verliert fast zwei Prozent Gewinnmitnahmen drücken Asien-Börsen

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(Foto: REUTERS)

Nach der Erholung der vergangenen Tage streichen Anleger die Gewinne ein. Das setzt den asiatischen Börsen zu. Vor allem in Tokio machen Investoren Kasse. Der Blick ist ist in die USA gerichtet. Dort stehen wieder Konjunkturdaten auf der Agenda.

Nach der zum Teil fünftägigen Gewinnstrecke an den Börsen in Ostasien haben sich die Anleger eine Atempause gegönnt. Sie schließen sich damit den Vorgaben der US-Börsen an. An den meisten Plätzen gaben die Indizes leicht nach, in Tokio fielen die Gewinnmitnahmen dagegen stärker aus.

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Die ersten öffentlichen Äußerungen der neuen Fed-Chefin Janet Yellen seit ihrem Amtsantritt hatten am Vortag an den Börsen in Fernost für Auftrieb gesorgt. Yellen hatte erklärt, dass sie gegen plötzliche Änderungen in der Geldpolitik sei und so die Märkte beruhigt. Zur optimistischen Stimmung trug auch bei, dass der US-Kongress am Vorabend die Gefahr einer Staatsinsolvenz abwandte und die Schuldengrenze erhöhte. "Investoren sind ein bisschen verwirrt", sagte Norihito Fujito, Investement-Stratege bei Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities. Sie seien zwar erleichtert, dass einige Punkte abgehakt seien, aber sie hätten noch nicht die Zuversicht, den Markt weiter nach oben zu treiben.

Viele Anleger wollten mehr Belege dafür sehen, dass die Weltkonjunktur auf Erholungskurs ist. Auch gibt es Zweifel an den chinesischen Importzahlen, die in dieser Woche veröffentlicht wurden und so stark waren wie seit sechs Monaten nicht mehr. Einige Experten gehen davon aus, dass die Bilanz durch gefälschte Transaktionen aufgebläht wurde, mit denen Kapitalverkehrskontrollen umgangen werden sollen.

Der MSCI-Index für die Aktienmärkte außerhalb Japans gab um 0,7 Prozent nach. In Tokio schloss der Nikkei 1,8 Prozent schwächer und verzeichnete damit den höchsten Rückgang seit einer Woche. Der Leitindex ging mit 14.534 Punkten aus dem Handel.

Bei den Einzelwerten standen in Tokio die Brauereikonzerne Sapporo Holdings und Asahi Group Holdings im Interesse der Investoren. Beide Unternehmen enttäuschten den Markt mit ihren Gewinnausblicken für dieses Jahr. Sapporo ging mit einem Minus von 4,1 Prozent aus dem Handel. Asahi-Papiere verbilligten sich um 4,5 Prozent.

In Australien verhagelten schwache Arbeitsmarktdaten die Stimmung. Während der Aktienmarkt wenig verändert geschlossen hat, ging es mit dem Austral-Dollar steil abwärts. Nachdem er zuletzt auf einem Vierwochenhoch von 0,9086 US-Dollar gestanden hatte, ging er zuletzt er nur noch mit 0,8936 um. Die Arbeitslosenquote in "Down Under" ist etwas stärker als erwartet im Januar auf 6,0 Prozent gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit 2003.

Am Markt nährt dies auf den Austral-Dollar drückende Spekulationen über weitere Zinssenkungen der Notenbank, die erst jüngst eine insgesamt neutralere Position eingenommen hatte. Erst zu Wochenbeginn hatte Toyota mitgeteilt, die Automobilfertigung in Australien - die letzte überhaupt in Australien - innerhalb der kommenden vier Jahre einzustellen.

Warten auf frische US-Daten

Händlern zufolge wird das Geschehen zum einen vom Warten auf die nächsten Konjunkturdaten aus den USA und China, zum anderen von der Quartalsberichtssaison bestimmt. In den USA sind für Donnerstag unter anderem Einzelhandelsdaten auf der Agenda, in China am Freitag neue Inflationszahlen angekündigt.

Quelle: ntv.de, ddi/jwu/rts/DJ

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