Marktberichte

Starker Yen drückt Nikkei Gewinnmitnahmen in Asien

Nach der robusten Einwicklung in der vergangenen Woche nehmen die Marktteilnehmer in Asien erneut Gewinne mit. Dabei gerät vor allem die Börse in Tokio deutlich unter Druck. Der japanische Markt leidet derzeit nicht nur unter den Sorgen um die globale Konjunktur, sondern auch unter dem immer weiter steigenden Außenwert des Yen.

(Foto: dpa)

Nikkei
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In Tokio stand der Markt nach der Erholung in der vergangenen Woche heute wieder deutlich unter Druck. Der Nikkei 225 gab 2,2 Prozent auf 9025 Zähler ab, nachdem er zwischenzeitlich auch wieder unter die 9000-Punkte-Linie gerutscht war. Der breitere Topix ging um 1,7 Prozent nach unten auf 821 Zähler. Dabei sorgten sich die Marktteilnehmer einmal mehr wegen des steigenden Yen, der zwischenzeitlich auf ein neues 15-Jahres-Hoch gestiegen war. Dies brachte unter den Aktien der stark exportabhängigen Elektronikunternehmen Sony um 2,2 Prozent und Kycera um 3,1 Prozent nach unten. Im Halbleitersektor rutschten Advantest um 4,4 Prozent und Tokyo Electron um 2,9 Prozent ab; die Aktie des Chipherstellers Renesas verlor 4,3 Prozent. Unter den Autowerten gingen Toyota um 3,6 Prozent und Honda um 2,5 Prozent nach unten. Bei den Stahlwerten, die gestern noch zu den Favoriten der Anleger gehört hatten, wurden ebenfalls Gewinne mitgenommen. Nippon Steel verbilligten sich um 2,4 Prozent und JFE um 0,6 Prozent. Zu den wenigen Werten, die sich gut halten halten konnten, gehörten die als defensiv angesehenen Papiere der Brauereien. Hier legten Kirin 0,5 Prozent und Asahi Breweries 0,3 Prozent zu. Daneben verteuerte sich die Aktie des Instant-Nudel-Fabrikanten Toyo Suisan Kaisha nach einer Kaufempfehlung der Citigroup um 2,6 Prozent.

In Korea verlor der Kospi 0,5 Prozent auf 1779 Punkte. Dabei standen nach der vorangegangenen schwachen Entwicklung an der Wall Street vor allem die Auslandsanleger auf der Verkäuferseite. Darüber hinaus sorgte auch die für morgen erwartete Leitzinsentscheidung der Bank of Korea für Zurückhaltung. Zu den Verlierern gehörten vor allem die Aktien der Technologieunternehmen. Samsung Electronics gaben 2,2 Prozent ab, nachdem der Konzern vor einem schwierigen Umfeld im Speicherchip-Sektor gewarnt hatte. Die Aktie des reinen Speicherchip-Herstellers Hynix knickte um 3,5 Prozent ein. Daneben verbilligten sich LG Electronics um 2,6 Prozent. Im Finanzsektor gingen KB Financial um 1,4 Prozent und Woori Finance um 1,1 Prozent nach unten. Stattdessen drängten die Anleger wieder in Sektoren, die insbesondere von der Binnennachfrage abhängig sind. Dies brachte etwa die Aktie des Einzelhandelskonzerns Lotte Shopping um 2,7 Prozent nach oben. SK Telecom legten 0,3 Prozent und Korea Electric Power 1,0 Prozent zu. Eine weitere wichtige Stütze waren die Automobilwerte. Hier rechnen die Marktteilnehmer derzeit mit Wettbewerbsvorteilen, nachdem die japanische Konkurrenz zunehmend unter dem hohen Außenwert des Yen leidet. Hyundai Motor konnten sich angesichts dessen um 2,4 Prozent verbessern; Kia Motors stiegen um 2,3 Prozent.

Hang Seng
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In Hongkong gab der Hang Seng Index bei hohem Handelsvolumen 1,5 Prozent auf 21.088 Punkte ab. Erst am Dienstag hatte der Index einen neuen Monats-Höchststand erreicht, nachdem er fünf Handelstage in Folge gestiegen war. Im Blickpunkt standen die Aktien aus dem Telekom-Sektor. Hier knickte das Papier des Marktschwergewichts China Mobile um 3,8 Prozent ein, nachdem die britische Vodafone Group erklärt hatte, ihren 3,2prozentigen Anteil an dem chinesischen Mobilfunkriesen mittlerweile verkauft zu haben. Die Aktie des Konkurrenten China Unicom ging daraufhin sogar um 4,2 Prozent nach unten. Daneben kam es auch im Stahlsektor, der zuletzt überproportional zulegen konnte, zu Gewinnmitnahmen. Hier rutschten Angang Steel um 4,1 Prozent und Maanshan Iron & Steel um 2,5 Prozent ab. Die Titel der Kohleminen-Betreiber, die stark von der Nachfrage im Stahlsektor abhängig sind, gerieten ebenfalls unter die Räder. Yanzhou Coal Mining etwa gaben 2,8 Prozent ab; China Shenhua Energy verbilligten sich um 2,0 Prozent. Die Aktie von Cathay Pacific zog allerdings gegen den Trend um 1,5 Prozent an, nachdem die Fluggesellschaft zuvor in einem Zeitungsartikel als potentieller Übernahmekandidat für British Airways gehandelt worden war. Das Papier des Cathay-Großaktionärs Swire Pacific gab 0,6 Prozent ab. Der Mischkonzern hatte den Ausstieg aus zwei asiatischen Venture-Unternehmen im Getränkedosenbereich angekündigt.

In China ging der Shanghai Composite Index leicht um 0,1 Prozent nach unten auf 2695 Punkte. Taiwans TAIEX fiel um 0,4 Prozent auf 7851 Zähler. In Indien konnte sich der Sensex dagegen bisher um 0,1 Prozent auf 18.657 Stellen verbessern. Thailands SET verlor bisher 0,1 Prozent auf 923 Punkte.

Quelle: ntv.de

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