Autos fahren dem Markt davon Gewinnmitnahmen in N.Y.
14.05.2007, 22:20 UhrVon Lars Halter, New York
Abgesehen von Nachrichten aus Stuttgart hatte die Wall Street zum Wochenauftakt nicht viel zu feiern: Der Chrysler-Verkauf belebte den Handel mit Auto-Aktien, ansonsten dominierten Gewinnmitnahmen. Der Dow-Jones-Index kletterte um 20 Zähler oder 0,15 Prozent auf 13 346 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index rutschte jedoch um 2 Zähler oder 0,18 Prozent auf 1503 Punkte ab, und die Hightech-orientierte Nasdaq gab um 15 Zähler oder 0,62 Prozent auf 2548 Punkte nach.
Die Gewinnmitnahmen trafen die Wall Street nicht ganz unerwartet. Bereits am Donnerstag vergangener Woche waren die großen Indizes eingebrochen, was die Stabilität der jüngsten Rallye – der längsten und steilsten Gewinnstrecke seit 1929 – in Frage gestellt hatte. Nach einem positiven Freitagshandel konnten nun nicht alle Branchen an den jüngsten Gewinnen festhalten.
Den Dow hielt indes die Aktie von General Motors im Plus. Der Autobauer verbesserte sich um 3,4 Prozent, wie auch Ford 4,4 Prozent zulegte – beide Aktien handelten direkt im Zusammenhang mit dem Chrysler-Verkauf.
Dass DaimlerChrysler seine US-Sparte samt 19 Milliarden Dollar an Renten- und Versicherungskosten an die Investorengruppe Cerberus verkauft hat, beflügelte Anleger. Laut dem Deal wird Chrysler ein eigenes Unternehmen, an dem Cerberus 80,1 Prozent und Daimler 19,9 Prozent der Anteile halten werden. Cerberus zahlt dafür 7,4 Milliarden Dollar.
Direkter Verlierer im Zusammenhang mit dem Chrysler-Verkauf war die Aktie von Magna International mit einem Minus von 2,2 Prozent. Der kanadische Automobil-Zulieferer hatte bis zuletzt zum Bieterkreis um Chrysler gehört und einige Zeit als Favorit gegolten. Weitere starke Dow-Aktien waren die Industriegrößen Caterpillar und Honeywell sowie der Telekom-Konzern AT&T.
Uneinheitlich schlossen die Dow-notierten Einzelhändler: Wal-Mart verlor leicht, und Home Depot schloss im Plus. Beide Konzerne werden am Dienstag Quartalszahlen vorlegen.
Mit einem Plus von 0,7 Prozent reagierte die Aktie von Johnson & Johnson auf ein Gerichtsurteil, nach dem der israelische Pharmakonzern Teva Pharmaceuticals bei der Herstellung eines Medikaments ein Patent verletzt habe.
Teva erlitt zum Wochenstart noch einen weiteren Schlag: Die Generika-Sparte der deutschen Merck wird für 6,7 Milliarden Dollar an Mylan Laboratories verkauft, nachdem sich auch Teva für den laden interessiert hatte.
Im Hightech-Sektor hab es zahlreiche Verlierer: Netzwerker wie Cisco Systems und Juniper Networks schlossen nach Gewinnmitnahmen ebenso schwächer wie Dell und der Internet-Riese Yahoo.
Der Software-Riese Microsoft hingegen verbesserte sich minimal um 0,1 Prozent. Das Unternehmen hatte am Morgen eine Allianz mit neuen weiteren Konzernen angekündigt, mit denen man ein neues Kommunikationssystem für Büros entwickeln will. Es soll Telefon, Email und andere Medien zusammenbringen, zu den Partnern gehören der Netzwerker Nortel und Plantronics sowie asiatische Konzerne.
Quelle: ntv.de