Ölpreis auf hohem Niveau Gold auf 27-Jahres-Hoch
20.09.2007, 15:30 UhrDer Ölpreis hat sich am Donnerstag den siebten Handelstag in Folge über 80 Dollar und damit in der Nähe seines Rekordhochs bewegt. Auch Gold war gefragt und stieg auf ein 27-Jahres-Hoch. Ein Fass Leichtöl der US-Sorte WTI verteuerte sich um 20 Cent auf 82,13 Dollar und bewegte sich damit leicht unter dem am Dienstag erreichten Höchststand von 82,38 Dollar. Die in Europa führende Nordseesorte Brent wurde hingegen zu 78,00 Dollar gehandelt, 47 Cent weniger als am Vortag.
Händler begründeten den hohen Ölpreis mit Befürchtungen über einen Versorgungsengpass in den USA während der bevorstehenden Heizperiode. Die Sorgen vor einer Verknappung der Ölversorgung waren zudem gestiegen, nachdem mehrere Ölfirmen wegen des Sturms nicht dringend benötigte Mitarbeiter von Förderplattformen im Golf von Mexiko abgezogen hatten. Die Produktion wurde dadurch bisher aber nur wenig eingeschränkt. Das US-Hurrikan-Zentrum hatte gewarnt, dass sich der Tropensturm in den kommenden Tagen verstärken und über den Golf ziehen könnte. Dort befindet sich rund ein Viertel der US-Ölförderanlagen. Auch die gesunkenen Lagerbestände in den USA trugen dazu bei, dass der Ölpreis auf hohem Niveau verharrte. Am Mittwoch veröffentlichte Daten wiesen einen überraschen starken Rückgang der Rohöllagerbestände um 3,8 Millionen Barrel aus.
Nach Experteneinschätzung wird sich der Ölpreis zunächst auf dem hohen Niveau halten. "Auf kurze Sicht gibt es so viele Faktoren die den Preis stützen", sagte Rohstoff-Analyst Andrew Harrington von der Australia and New Zealand Bank. Mittelfristig werde Öl aber wieder günstiger zu haben sein. Wenn es keine großen Verwerfungen am Markt gebe, seien Preise im hohen 60-Dollar-Bereich wieder möglich. Der iranische Vertreter bei der Opec, Hossein Kazempour Ardebili, hatte mit Blick auf die aktuelle Preissituation erklärt: "Diese Situation ist nicht stabil und kann nicht dauerhaft sein."
Vom schwachen Dollar und dem hohen Ölpreis profitierte erneut Gold, das auf den höchsten Stand seit Mitte Januar 1980 stieg. Das Edelmetall gilt bei Anlegern als Sicherung gegen eine vom Ölpreis getriebene Inflation. "Der Sprung des Euro über die Marke von 1,40 Dollar hat dem Markt einen frischen Anstoß gegeben um erneut aufzubrechen", sagte Tom Kendall, Metall-Stratege bei Mitsubishi Corporation in London. Der Preis für eine Feinunze Gold stieg auf zeitweise 730,25 Dollar. Das sind rund neun Dollar mehr als im späten US-Handel.
Bei den Industriemetallen endete am Donnerstag die von der Zinssenkung in den USA ausgelöste Rally. Der Kupferpreis ging um rund 50 Dollar je Tonne auf 7880 Dollar zurück. Aluminium wurde zu 2465 Dollar je Tonne gehandelt nach 2884 Dollar am Vortag. Hingegen legte der Preis für Blei leicht um 20 Dollar je Tonne auf 3255 Dollar je Tonne zu.
Quelle: ntv.de