Marktberichte

Kurs auf "sicheren Hafen" Gold auf Jahreshoch

Alles drängt erneut zum Golde.

Alles drängt erneut zum Golde.

(Foto: REUTERS)

Angesichts der Unruhen in der arabischen Welt und anhaltender Inflationsängste nehmen Anleger erneut Kurs auf den "sicheren Hafen" Gold und bescheren dem Edelmetall ein neues Jahreshoch. Auch der Ölpreis bewegt sich weiter auf Rekordhöhen, während beim Mais Gewinnmitnahmen einsetzen.

Gold, Feinunze
Gold, Feinunze 4.035,26

Der Goldpreis setzte seinen Anstieg fort und markiert bei 1.460,60 US-Dollar ein neues Jahreshoch. Händlern zufolge profitieren Edelmetalle von ihrem Ruf als sicherer Anlagehafen vor dem Hintergrund der Schuldenkrise in der Eurozone, den politischen Spannungen in Nordafrika und im Nahen Osten sowie der unerwarteten Zinserhöhung in China vom Dienstag. Auch die nukleare Katastrophe in Japan sorge für Nachfrage nach Gold und Silber, heißt es.

Unterstützungen für den Goldpreis werden nun bei 1.448,60 Dollar und dann 1.444 Dollar gesehen, ein nächster Widerstand im Bereich 1.464 bis 1.469 Dollar. Parallel zum im Dollar gerechneten Goldpreis stieg der südafrikanische Goldminen-Index um bis zu 2,9 Prozent auf ein Fünf-Monats-Hoch von 2869,65 Punkten. Börsianern zufolge verhinderte die Stärke des Rand deutlichere Kursgewinne.

Silber setzte seine Rally ebenfalls fort und markierte mit 39,64 Dollar je Feinunze ein neues 31-Jahres-Hoch. Viele Investoren wichen auf Silber aus, weil es im Vergleich zu Gold billiger sei, sagte ein Börsianer. "Der Silber-Preis wird auf bis zu 40 Dollar steigen und könnte in den kommenden Jahren die 100 Dollar-Marke antesten." Auch Industriemetalle wie Kupfer wurden wieder teurer. Kupfer kostete mit 9552,50 Dollar bis zu 1,7 Prozent mehr. Händler erklärten, die Anleger setzten auf steigende Importe Chinas im März.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 62,82

Die Spannungen in den ölreichen arabischen Staaten hielten derweil den Preis für diesen Rohstoff weiter hoch. Der Preis für ein Fass (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent kletterte um 0,4 Prozent auf 123 Dollar und notierte damit so hoch wie seit dem Sommer 2008 nicht mehr. "In Libyen gibt es einen Patt, und das stützt die Ölpreise", fasste ein Börsianer zusammen. Analysten und Händler rechnen für die zweite Jahreshälfte mit einem Anstieg des Brent-Preises auf 130 Dollar. US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 108,41 Dollar in etwa so viel wie am Dienstag. Händler erklärten den großen Preisunterschied mit den vollen Lagern in den USA.

Beim Mais haben einige Anleger nach dem Rekordhoch vom Vortag bereits Kasse gemacht. Der US-Kontrakt verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 7,6225 Dollar je Scheffel. Am Dienstag hatte er zeitweise 7,7075 Dollar gekostet. Die Preis-Rally der vergangenen Tage sei überraschend gewesen, sagte Rohstoff-Experte Jonathan Barratt von Commodity Broking Services. "Offenbar betrachten die Leute Mais vom Standpunkt des Ethanol-Verbrauchs. Der ist auf Rekordhoch." Mais dient nicht nur als das Futter- und Lebensmittel, sondern auch als Grundlage zur Herstellung von Bio-Kraftstoffen.

Nach dem Preisrutsch vom Dienstag hat sich Kakao wieder etwas verteuert. Der US-Kontrakt stieg um 0,9 Prozent auf 3001 Dollar je Tonne, der in London gehandelte Future um 0,6 Prozent auf 1923 Pfund Sterling je Tonne. Börsianer sagten aber weitere Kursverluste voraus, da sich der Machtkampf im weltweit wichtigsten Exportland Elfenbeinküste offenbar dem Ende nähere. Damit rücke auch die Wiederaufnahme der Kakao-Ausfuhren näher. Wegen der Unruhen in dem afrikanischen Land war der US-Kontrakt Anfang März auf ein 32-Jahres-Hoch von 3826 Dollar gestiegen. Der Schokoladen-Grundstoff ist aktuell aber immer noch knapp zehn Prozent teurer als vor den Präsidentschaftswahlen in der Elfenbeinküste im November.

Quelle: ntv.de, sla/rts/DJ

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