Indien besorgt sich 200 Tonnen Gold erreicht Allzeithoch
03.11.2009, 19:00 UhrDer Internationale Währungsfonds verkauft in Absprache mit den wichtgsten Notenbanken der Welt Gold an das aufsteigende Schwellenland Indien. Insgesamt handelt es sich um 200 Tonnen. Der Goldpreis erreicht daraufhin ein neues Rekordhoch.
Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) kletterte im Nachmittagshandel bis auf 1080,60 US-Dollar. Zuletzt gab der Preis etwas nach, die Feinunze kostete noch 1078,20 Dollar.
Im Mittagshandel hatte die Feinunze noch 1055,00 Dollar gekostet, am Vortag waren es 1060,90 Dollar. "Die Entscheidung Indiens, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) 200 Tonnen Gold abzukaufen, hat den Goldpreis beflügelt", sagte Carsten Fritsch, Rohstoffexperte bei der Commerzbank. "Es ist bemerkenswert, dass sich die Notenbanken von Schwellenländern auch nicht von dem derzeit hohen Goldpreis von Käufen abschrecken lassen."
Damit sei bereits knapp die Hälfte der geplanten IWF-Goldverkäufe in Höhe von 403 Tonnen abgewickelt. Fritsch erwartet, dass die restlichen 203 Tonnen von China aufgekauft werden.
Die Details des IWF-Deals
Zur Finanzierung zinsgünstiger Kredite für arme Länder hatte der IWF am Dienstag einen Teil seiner Goldbestände an Indien verkauft. Mit der Abgabe von 200 Tonnen des Edelmetalles an die indische Zentralbank erlöste der Fonds 6,7 Mrd. Dollar.

... in die Arme der indischen Schmuckindustrie, einem der größten Goldverwerter der Welt.
(Foto: REUTERS)
Der IWF hatte im September beschlossen, sich von einem Achtel seines Goldschatzes zu trennen. Indien hat nun die Hälfte davon erhalten und rückt in den erlauchten Club der zehn Länder mit den größten Goldreserven weltweit auf.
Experten zeigten sich überrascht, da sie Indien nicht auf dem Zettel hatten und eher auf China als ersten Käufer getippt hatten.
Die Feinunze Gold zog unmittelbar nach Bekanntwerden des Geschäfts zeitweilig auf rund 1063 Dollar an und näherte sich damit dem im Vormonat erreichten Rekordkurs von 1070,40 Dollar. Am späten Nachmittag ging es dann weiter nach oben.
Peking wartet ab
Fachleute vermuten, dass sich weitere Kaufinteressenten von dem Goldpreishöhenflug tatsächlich nicht abschrecken lassen: "Die Zentralbank in China wird gerne auf diesem Niveau zugreifen. Ich würde mich nicht wundern, wenn auch die eine oder andere südostasiatische Bank Gold kaufen würde", sagte Aaron Smith von Superfund.
Die Transaktionen werden im Rahmen des neu vereinbarten Goldabkommens der Notenbanken abgewickelt. Darin wurde ihnen der Verkauf von jährlich rund 400 Tonnen Gold eingeräumt. Auch der IWF kann sich demnach von rund 400 Tonnen seiner Goldreserven trennen. Deutschland verfügt nach den USA über die zweitgrößten Goldreserven der Welt.
Quelle: ntv.de, dpa/rts