Marktberichte

Opec, China, Spanien Gold ist billiger, Mais auch

Mal genauer hingeschaut: Die Euro-Krise macht Gold günstiger.

Mal genauer hingeschaut: Die Euro-Krise macht Gold günstiger.

(Foto: REUTERS)

Die Bankenrettung in Spanien, Wahlen in Griechenland und Opec-Aussagen zur Ölförderung: Die Rohstoffmärkte können sich über die Masse der Preisimpulse nicht beschweren. Allerdings fallen sie komplett negativ aus und die Notierungen für WTI, Brent, Kupfer und vor allem Gold geben nach.

Gold, Feinunze
Gold, Feinunze 3.586,09

Die Euro-Krise und die Zweifel an einer baldigen Lösung der Probleme behalten auch die Rohstoffmärkte fest im Griff. Die Preise für Kupfer, Gold und Öl standen unter Druck. Noch wisse niemand, wie die Wahlen in Griechenland ausgingen, sagte Ben Le Brun, Marktanalyst bei OptionsXpress. Zudem fehle es an Details zur geplanten Rettung der spanischen Banken. Der Experte rechnete damit, dass dieses Bündel an Unsicherheiten auch die nächsten Tage die Rohstoffpreise belasten dürfe.

Zuletzt kamen auch Kommentare aus den Reihen der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hinzu. Saudi-Arabiens Ölminister Ali al-Naimi sagte in Wien, möglicherweise müsse das Ölkartell seine Förderung anheben. Dieses Thema scheint nun aber vorerst vom Tisch: Die Opec hält an ihrer globalen Ölnachfrage im laufenden Jahr fest. Für das 2012 werde ein Anstieg der täglichen Nachfrage um 0,9 Millionen Barrel veranschlagt, teilte das Rohstoffkartell mit.

Zudem zeigten die Zahlen zur Ölproduktion, dass die Opec-Mitglieder die Förderung auf den höchsten Stand in diesem Jahr gesteigert haben. Im April haben die Opec-Staaten 32,964 Millionen Barrel pro Tag gefördert und damit um 631.000 Barrel mehr als vor einem Monat. Das Ölkartell ist für etwa 40 Prozent der weltweiten Ölproduktion verantwortlich.

Gold und Kupfer billiger

Kupfer verbilligte sich um 0,8 Prozent auf 1874 Dollar je Tonne. Der Preis für Öl der Sorte WTI gab ebenfalls um 0,8 Prozent auf 82,04 Dollar je Fass nach. Brent kostete mit 97,50 Dollar 0,5 Prozent weniger.

Auch der Goldpreis, der sich in den vergangenen Monaten im Einklang mit den konjunktursensiblen Rohstoffen Öl und Kupfer bewegt hat, ging in der Spitze um 0,4 Prozent auf 1589 Dollar je Feinunze zurück. 

Mais günstiger, Soja teurer

Höhere Bestände an Mais drückten den Preis für den Agrarrohstoff ins Minus. US-Mais kostete mit 5,75 Dollar je Scheffel bis zu 2,8 Prozent weniger. Das US-Landwirtschaftsministerium hatte seine Schätzungen für die Lagerbestände zum Saisonende unverändert gelassen. Analysten hatte mit einem Rückgang gerechnet. US-Weizen verbilligte sich zeitweise um 0,8 Prozent auf 6,25 US-Dollar je Scheffel.

Der Preis für US-Sojabohnen stieg dagegen um 0,4 Prozent auf 14,30 Dollar je Scheffel. Hier fiel die Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums geringer aus als erwartet.

Von Madrid bis Athen 

Spanien hatte am Wochenende angekündigt, Finanzhilfen aus dem Euro-Rettungsfonds für seinen maroden Bankensektor zu beantragen - noch ist aber unklar, wie viel Milliarden Euro das hoch verschuldete Land tatsächlich braucht.

In Athen stehen am Sonntag neue Parlamentswahlen an, die de facto über den Verbleib des Landes in der Eurozone entscheiden wird. Anleger fürchten, dass Griechenland im Chaos versinken könnte, sollten die Gegner des Sparprogramms die Oberhand gewinnen. Die Probleme in Europa dürften einem Händler zufolge auch die Konjunktur weiter nach unten ziehen.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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