Marktberichte

Silber auf 30-Jahres-Hoch Gold nimmt 1300-Dollar-Marke

Der Goldpreis kennt derzeit nur eine Richtung: In sechs der acht letzten Handelstage markierte er ein neues Alltzeithoch - so auch zum Wochenschluss. Silber steht dabei in nichts nach und ist nun so teuer wie seit Herbst 1980 nicht mehr.

Der Goldpreis steigt und steigt.

Der Goldpreis steigt und steigt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Preis für eine Feinunze Gold ist an der Rohstoffbörse Comex erstmals über 1300 Dollar gestiegen. In der Spitze lief der marktführende Dezemberkontrakt bis 1301,60 Dollar. Damit hat der Preis an sechs der letzten acht Sitzungen ein neues Allzeithoch erreicht.

Teilnehmer verweisen auf den schwachen Dollar, der bereits die ganze Woche über den Goldpreis gestützt habe. Der Dollarkurs wiederum litt unter den Erwartungen, dass die US-Notenbank weitere Maßnahmen zur Stimulierung der Konjunktur beschließen werde.

"Flucht"-Potenzial

Als Treiber für Gold und andere Edelmetalle werden auch die Unsicherheiten rund um die Märkte für Aktien und Devisen genannt. Dieser Trend halte bereits den ganzen Sommer über an, sagt Scott Meyers, Analyst bei Pioneer Futures.

Da sich der Goldpreis nun in einem charttechnisch unbekannten Terrain bewege, seien weitere Vorhersagen schwierig, heißt es von Analysten. Doch solange sich die konjunkturelle Lage nicht einschneidend verbessere, sei mit weiteren Rekordständen des Edelmetalls zu rechnen. Die Sorgen wegen eines Quantitative Easing der US-Notenbank und der Schuldenlast in der Eurozone werden weiter anhalten, wie es heißt.

Silber gefragt

Auch Silber stand in der Gunst der Anleger weit oben und sprang auf ein 30-Jahres-Hoch von 21,41 Dollar je Feinunze.

Die Preise für Industriemetalle und Öl wurden Händlern zufolge von der Erwartung einer anhaltenden Erholung der Weltwirtschaft gestützt, nachdem der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex auf den höchsten Stand seit drei Jahren geklettert war. Preissteigernd wirkte zudem der schwächere Dollar, der die Rohstoffe für Käufer außerhalb der USA verbilligt und damit tendenziell die Nachfrage antreibt. Das Fass US-Öl der Sorte WTI verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 75,39 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent wurde mit 78,22 Dollar 0,2 Prozent höher gehandelt.

Für eine Tonne Kupfer wurde mit bis zu 7940 Dollar so viel wie seit April nicht mehr gezahlt. Die Analysten der Commerzbank sehen auf den Markt eine Angebotsverknappung zukommen, unter anderem wegen des sinkenden Metallgehaltes in den geförderten Kupfererzen.

Der Preis für Aluminium stieg ebenfalls auf ein Fünf-Monatshoch von 2311,75 Dollar.

Mögliche Verzögerungen bei der Ernte in Vietnam und die anhaltende Trockenheit in Brasilien trieben den Kaffeepreis weiter hoch. Die Tonne der Sorte Robusta zur Lieferung im November verteuerte sich in London um 0,6 Prozent auf 1747 Dollar. Seit Monatsbeginn hat die Notierung bereits rund sechs Prozent zugelegt. Das Pfund Arabica-Kaffee zur Lieferung im Dezember kostete an der US-Terminbörse ICE mit 1,8350 Dollar 0,2 Prozent mehr.

Quelle: ntv.de, rts/AFP

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