Ölpreis auf Dreimonatshoch Gold über 1800 Dollar
08.11.2011, 22:10 Uhr
(Foto: REUTERS)
Italien, Griechenland und ein bisschen von allem: Eine "Gemengelage an unterschiedlichsten Einflüssen" lässt an den Rohstoffmärkten die Preise klettern. Am deutlichsten profitieren davon Gold und Öl.
Der Goldpreis ist erstmals seit Mitte September wieder über die Marke von 1800 Dollar gestiegen. Händler begründeten den Zulauf in das als krisensicher geltende Edelmetall mit der Unsicherheit an den Finanzmärkten. Im Hoch kostete eine Feinunze (ca. 31 Gramm) 1800,50 Dollar.
Im Tagesvergleich hat Gold damit um rund fünf Dollar zugelegt, am Montag waren es sogar fast 50 Dollar gewesen. Zuletzt sorgte vor allem die politisch unsichere Lage in Griechenland und Italien dafür, dass die Anleger wieder vermehrt zu Gold griffen.
"Unterschiedliche Einflüsse"
Der Ölpreis stieg sogar auf ein Dreimonatshoch. Händler verwiesen auf höhere Nachfrageprognosen der führenden Ölproduzenten, das Rücktrittsangebot Berlusconis sowie Sorgen über das iranische Atomwaffenprogramm, das zunehmende politische Spannungen im Nahen Osten bewirke.
"Wir haben eine Gemengelage an unterschiedlichsten Einflüssen", sagte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. "Außerdem haben wir das geopolitische Risiko des iranischen Atomprogramms; all diese Faktoren stützen den Ölpreis", so Fritsch.
An der New Yorker Rohstoffbörse Nymex stieg der nächstfällige Dezemberkontrakt auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI um 1,3 Prozent auf 96,80 Dollar. An der ICE gewann der Dezember-Kontrakt auf Brentöl 0,4 Prozent auf 115 Dollar.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) verdächtigt Iran, geheime Atomexperimente zum Bau von Nuklearwaffen durchzuführen. Während einige der vermuteten Atombemühungen Teherans friedlichen Zwecken dienen könnten, seien andere "atomwaffenspezifisch", heißt es. Analysten zufolge könnte das Risiko eines israelischen Militärschlages gegen die iranischen Atomanlagen damit weiter steigen, so die Analysten.
"Ein Konflikt mit Israel würde wohl von dem iranischen Versuch gefolgt werden, die Straße von Hormus zu blockieren", was die Öltransporte mit Tankern aus dem Persischen Golf stoppen würde, so ein Rohstoffexperte von WTRG Economics.
Quelle: ntv.de, bad/dpa