Kurs auf 1300 Dollar Gold weiter sicherer Hafen
13.05.2010, 13:15 UhrSchuldenkrise, Rettungspakete, Inflation, Unsicherheit: Das sind die Zutaten für eine Gold-Hausse. Der Preis für das Edelmetall klettert bereits seit Tagen und ein Ende ist vorerst nicht in Sicht. Anders die Situation beim Öl.
Die griechische Schuldenkrise lockt weiter zahlreiche Anleger in den sicheren Anlagehafen Gold. Eine Feinunze kostete 1234,15 Dollar. Am Mittwoch war das Edelmetall auf ein Rekordhoch von 1248,15 Dollar gestiegen. "Kurzfristig ist zwar mit Gewinnmitnahmen zu rechnen, der Trend zeigt aber aufwärts", sagte Analyst James Moore von TheBullionDesk. "In den nächsten Tagen könnte der Kurs auf 1300 Dollar steigen."
Die Schuldenkrise mache vielen Anlegern Sorgen, fügte er hinzu. "Die Regierungen müssen so viel Geld in das System pumpen und dieses zusätzliche Kapital wirkt inflationstreibend."
Wachsende Zuversicht in den Erfolg des milliardenschweren EU-Rettungsschirms hat Börsianern zufolge den Kupferpreis gestützt. Er legte 0,4 Prozent auf 7050 Dollar je Tonne zu. Die Lage habe sich zwar entspannt, gelöst seien die Probleme aber noch nicht, betonte dennoch ein Händler. Daher könne vorerst nicht mit größeren Kursgewinnen gerechnet werden.
Knappes Zucker-Angebot
Ein knappes Angebot bei gleichzeitig anziehender Nachfrage hat Zucker Börsianern zufolge erneut Auftrieb gegeben. In London verteuerte sich der August-Terminkontrakt auf raffinierten Zucker um 1,3 Prozent auf 477 Dollar je Tonne. Der in den USA gehandelte Future auf Rohzucker legte 0,3 Prozent auf 14,72 US-Cent je Pfund. Die Aussicht auf eine Rekordernte in den Hauptanbaugebieten Brasiliens, dem weltweit größten Zuckerproduzenten, verhinderten aber größere Kursgewinne, betonten Händler.
Preise für Öl und Wismut fallen
Steigende Fördermengen in den chinesischen Haupt-Abbaugebieten haben den Preis für Wismut gedrückt. Eine Tonne diese Metalls, das unter anderem als Farbpigment in wetterfesten Lacken und Kunststoffen genutzt wird, kostete an der Börse Shanghai zwischen 131.000 und 134.000 Yuan (15.200 bis 15.600 Euro) je Tonne. Angesichts des immer noch hohen Preisniveaus hielten sich viele Kunden allerdings mit Käufen zurück, sagten Börsianer.
Dagegen sinkt der Ölpreis. Grund sind steigende US-Öllagerbestände. Die richtungweisende US-Sorte WTI verbilligte sich um 1,3 Prozent auf 74,67 Dollar je Barrel. Damit lag der Preis nur noch knapp über seinem Zwölf-Wochen-Tief von 74,51 Dollar vom vergangenen Freitag. Brent blieb dagegen kaum verändert bei 81,12 Dollar. Damit weitete sich der Preisunterschied der Nordsee-Ölsorte zu WTI erstmals seit 15 Monaten auf mehr als sechs Dollar.
"Brent ist derzeit der bessere Gradmesser für die Weltkonjunktur", sagte Barclays-Analystin Amrita Sen. Die Nachfrage ziehe zwar an, aber die steigenden Rohölbestände an der wichtigsten US-Verteilstation in Cushing, Oklahoma, sorgten derzeit für Kursverzerrungen. Am Mittwochnachmittag hatte das US-Energieministerium erneut einen überraschend starken Anstieg der Rohölbestände bekanntgegeben.
Quelle: ntv.de, rts