Sicher ist sicher Goldman fängt Goldpreis auf
20.07.2010, 17:00 UhrDer Goldpreis erholt sich nach schwachen Zahlen von Goldman Sachs von seinem tiefsten Stand seit zwei Monaten. Wo noch am Morgen Deflationssorgen drückten, lassen die niedrigen Gewinne alte Ängste aufkommen.
Enttäuschung über die Quartalszahlen der US-Großbank Goldman Sachs hat die Risikofreude der Anleger am Dienstagnachmittag gebremst und im Gegenzug den Goldpreis gestützt. Der Preis je Feinunze stieg um 0,2 Prozent auf 1182,30 Dollar, nachdem er am Vormittag auf ein Zwei-Monats-Tief gefallen war. Goldman Sachs hatte im zweiten Quartal bei Einnahmen und Gewinn die Analystenerwartungen nicht erreicht. "Die vorgelegten Zahlen werden den Risiko-Appetit der Investoren insgesamt dämpfen", sagte Peter Kenny, Managing Director des Brokerhauses Knight Equity Markets. Schließlich sei das Handelsergebnis dieser auf risikoreiche Anlageformen spezialisierten Institutes stark zurückgegangen. Die Goldman-Zahlen belasteten auch die Aktien- und Devisenmärkte. Der Euro sank auf 1,2865 Dollar, der Dax verlor 1,2 Prozent. Gold wird von vielen Anlegern als "sicherer Hafen" angesehen, wenn die Stimmung an den anderen Märkten ins Negative kippt.
Anziehen konnte auch der Kupferpreis, der um 0,9 Prozent auf 6570 Dollar stieg. Händler machten dafür einen Kurssprung an der chinesischen Börse verantwortlich. Der Shanghai-Composite kletterte um 2,2 Prozent auf 2528 Punkte. Kurssprünge bei den Aktien chinesischer Konzerne werden oft als Indikator für die wirtschaftliche Aktivität in der Volksrepublik gesehen.
Vor der Vorlage neuer Daten zu den US-Lagerbeständen tendierte der Ölpreis etwas tiefer. Ein Fass der Sorte WTI verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 76,12 Dollar. Brent wurde ebenfalls mit einem Abschlag von 0,6 Prozent bei 75,18 Dollar gehandelt. Die US-Lagerbestände fielen einer Reuters-Erhebung zufolge in der Vorwoche um eine Million Barrel. Analysten rechnen damit, dass die am Abend anstehenden Daten des Interessenverbandes der Öl- und Gasindustrie API ebenfalls einen Rückgang der Lagerbestände in den USA anzeigen.
Quelle: ntv.de, rts