Marktberichte

Über 1600 Dollar Goldpreis auf Rekordhoch

Schlechte Sicht im Rohstoffhandel: Wird die Eurokrise die Weltkonjunktur belasten?

Schlechte Sicht im Rohstoffhandel: Wird die Eurokrise die Weltkonjunktur belasten?

(Foto: AP)

Der Goldpreis springt mit der Sorge der Investoren um eine Eskalation der Schuldenkrise auf ein neues Rekordhoch. Eine Feinunze (31,1 Gramm) kostet erstmals mehr als 1600 Dollar. Die Ölpreise geben dagegen nach.

Angefeuert vom Haushaltsstreit in den USA und der Schuldenkrise in Europa hat der Goldpreis erstmals die Marke von 1600 Dollar übersprungen. Eine Feinunze des Edelmetalls kostete am Montagvormittag in London zeitweise 1600,10 Dollar und damit so viel wie noch nie. Als Grund für den neuen Höhenflug nannten Analysten die Unsicherheit angesichts der hohen Staatsverschuldung in den USA und Europa. Die Händler scheuten derzeit Risiken.

Wer viel mit Gold arbeitet, weiß, dass man auch einen guten Hubwagen nicht überlasten sollte.

Wer viel mit Gold arbeitet, weiß, dass man auch einen guten Hubwagen nicht überlasten sollte.

(Foto: REUTERS)

In Europa findet eine Umschuldung Griechenlands derzeit immer mehr Unterstützer. Die Besitzer griechischer Staatsanleihen müssten dann auf einen Teil ihres Geldes verzichten. In den USA hält derweil der Haushaltsstreit an: Dort war schon Mitte Mai das gesetzliche Schuldenlimit von derzeit 14,3 Billionen Dollar erreicht worden, durch Bilanztricks konnte Washington aber Zeit bis zum 2. August gewinnen. Einigen sich Demokraten und Republikaner bis dahin nicht auf ein Anheben der Schuldengrenze, sind die USA zahlungsunfähig.

Das Gold befindet sich seit Monaten auf einem Höhenflug, erst Ende April hatte Gold erstmals die Marke von 1500 Dollar je Feinunze übersprungen. Gold gilt als krisenfeste Anlage, da das Edelmetall von einer Geldentwertung nicht betroffen ist. Gleichzeitig ist es allerdings Kursschwankungen unterworfen und wirft keine Zinsen ab.

Ölpreise geben nach

Während die Schuldenkrisen den Goldpreis nach oben treiben, haben sie auf die Ölpreise den gegenteiligen Effekt: Brent und WTI bewegen sich deutlich nach unten.

Ein Barrel (159 Liter) Rohöl der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im September kostete im asiatischen Handel 116,98 US-Dollar. Das waren 28 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur August-Lieferung fiel um 9 Cent auf 97,15 Dollar.

Die Investoren befürchteten ein Abflauen der Weltwirtschaft und damit einen Rückgang der Nachfrage nach Rohöl, sagten Händler. Außerdem habe der US-Dollar zuletzt an Wert gewonnen und den Handel an den Ölmärkten ebenfalls belastet. Rohöl wird in Dollar gehandelt, ein Anstieg der US-Währung setzt die Ölpreise in der Regel unter Verkaufsdruck.

Quelle: ntv.de, rts/AFP

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