Marktberichte

Inside Wall Street Google streicht Extras

Google - auch nach mehr als zehn Jahren löst dieser Name Bewunderung aus. Bei denen, die dank der Suchmaschine im Internet fündig werden, bei denen, die mit der Aktie einmal ein Vermögen gemacht haben und bei denen, die im Silicon Valley einen der begehrtesten Jobs im Googleplex haben – mit all den Extras, die jetzt allerdings Stück für Stück gekürzt werden.

Für all die Extras bei der Arbeit war Google einst berühmt. Fernsehteams filmten die jungen Programmierer, wie sie per Fahrrad oder Segway durch die bunten Flure flitzten, während die Kinder in der firmeneigenen Spielgruppe betreut wurden – kostenlos, versteht sich. In der Kantine gab es frische und organische Menüs und satte 20 Prozent der bezahlten Arbeitszeit durften die Googler nutzen, um sich eigenen Projekten zu widmen.

Das dürfen sie auch heute noch, immerhin hat diese großzügige Unternehmenspolitik einen Quell der Kreativität aufgetan, dem Google wiederum einige seiner besten Ideen und Umsatzbringer verdankt.

Andere Extras sind dem Unternehmen allerdings zu teuer geworden. Die Betriebsausflüge, über die Skifahrer einst in die Rockies und weniger sportliche Angestellte nach Disneyland geschickt wurden, fallen im laufenden Geschäftsjahr weg. Und auch der gepanzerte Truck, der stets um Weihnachten am Googleplex hielt und den Angestellten in einer Art Kapitalismus-Theater einen Bonus von 1000 Dollar in frischen 100-Dollar-Noten auszahlte, wird in diesem Jahr nicht mehr auftauchen. Stattdessen bekommen die Googler das neue GPhone mit dem firmeneigenen Betriebssystem Android. Der Verkaufswert liegt bei 400 Dollar, der Bonus ist also geschrumpft.

Umso schlimmer, dass die Googler gleichzeitig auf Vergünstigungen verzichten müssen, etwa im eigenen Souvenirladen. Dort bekam man einst 50 Prozent Rabatt auf T-Shirts, Mützen und Kaffeetassen, auf Spielzeug und Schmuck mit dem Firmenlogo – jetzt werden nur noch 20 Prozent nachgelassen.

Wirklich harte Maßnahmen sind das nicht, mit denen Google in Zeiten der Wirtschaftskrise ein paar Dollar einspart. Wirklich harte Maßnahmen wären auch nicht notwendig, immerhin steht das Unternehmen trotz eines Einbruchs bei der Online-Werbung besser da als der Sturz der Aktie in den letzten anderthalb Jahren vermuten ließe.

An vielen Extras hält man entsprechend auch fest. Autofahrer können etwa nach wie vor bei Google ihr Öl wechseln lassen, während der Arbeitszeit wird in der Wäscherei gewaschen, ein Massagetermin lässt sich einrichten und der Doktor sitzt gleich um die Ecke. Und im Google-Restaurant gibt es nach wie vor gesunde Speisen – zum sofort essen und zum mitnehmen, was zuletzt immer mehr Angestellte getan haben, die sich am Abend einen Restaurantbesuch sparen wollen.

Quelle: ntv.de

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