Asiens Börsen tiefrot Größte Verluste seit 09/11
28.02.2007, 07:45 UhrDie Aktienmärkte in Asien haben die größten Kursverluste an einem Tag seit den Anschlägen vom 11. September 2001 verbucht. Die Anleger stießen nach einem Einbruch der Börse von Schanghai am Vortag ihre Papiere zum Teil panikartig ab. Besonders die Börse von Singapur, an der viele chinesische Unternehmen notiert sind, ging auf Talfahrt. Auch der Tokioter Handel verzeichneten durch die Bank Verluste. In Schanghai selbst stabilisierte sich das Börsengeschehen.
In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 2,85 Prozent auf 17.604 Punkte nach. Der breiter gefasste Topix-Index schloss 3,23 Prozent im Minus bei 1.752 Zählern. Auch an den Aktienmärkten in Südkorea, Hongkong und Singapur gaben die Hauptindizes nach, während die Börse in Taiwan praktisch unverändert tendierte. In Schanghai stieg der Index im Verlauf um fast vier Prozent.
Der Kurseinbruch an der Schanghaier Börse hatte am Dienstag auch die US-Aktienmärkte abstürzen lassen. Der wichtigste chinesische Aktienindex hatte am Morgen mit einem Minus von knapp neun Prozent die schwersten Verluste seit zehn Jahren verbucht. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 3,29 Prozent schwächer auf 12.216 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 gab 3,47 Prozent auf 1399 Zähler nach - der stärkste Einbruch an einem Tag seit mehr als dreieinhalb Jahren. Der Nasdaq-Composite fiel um 3,86 Prozent auf 2408 Punkte.
"China ist der Schuldige. Wir haben eine Menge hier notierter Konzerne aus dem Land und hängen daher von China ab", sagte ein Händler in Singapur. Dort zählten die Aktien des von China kontrollierten Schiffbau-Unternehmens Cosco mit einem Minus von über sechs Prozent zu den größten Verlierern. Experten zufolge schlug der von Schanghai ausgelöste Kursrutsch wiederholt auf den Handel in Singapur durch. Andere große chinesische Unternehmen wie People's Food und Pine Agritech gaben zeitweise um mehr als sieben Prozent nach. Insgesamt verloren mehr als 20 chinesische Titel zwischen zehn und 19 Prozent.
In Japan belastete ein Buchhaltungsskandal die Papiere des Finanzunternehmens Nikko Cordial. Dessen Kurs sackte um fast 15 Prozent ab. Dem asiatischen Abwärtstrend schlossen sich auch Toyota-Aktien mit einem Minus von 3,84 und Nippon-Steel-Papiere mit minus 3,71 Prozent an.
Der Euro stieg im asiatischen Devisenhandel auf 1,3210 nach 1,3241 Dollar im späten New Yorker Handel am Vortag. Zum Yen kostete die Gemeinschaftswährung 156,29 Yen. Der Dollar lag zum Yen bei 118,27 Yen nach 117,29 Yen.
Quelle: ntv.de