Marktberichte

Systempanne in Tokio Gute Laune an Asiens Börsen

(Foto: REUTERS)

Die Börsen in Fernost verbuchen überwiegend Gewinne. Positive Konjunkturdaten aus den USA sorgen für gute Stimmung. In Tokio wird das Bild jedoch von einer Systempanne verzerrt, die zum Ärger vieler Anleger den Morgenhandel mit Schwergewichten wie Sony und Hitachi verhindert.

Dank positiver US-Vorgaben im Sog guter Konjunkturdaten und einer "Atempause" in der europäischen Schuldenkrise ist es an der Börse in Tokio nach oben gegangen. Der Nikkei-225 legte um 0,8 Prozent auf 8877 Punkte zu, der breiter aufgestellte Topix stieg um 0,6 Prozent auf 762 Zähler. Auch die Börsen in Hongkong, Shanghai, Singapur, Taiwan und Korea zeigten sich freundlich.

In Japan war die Sitzung von technischen Schwierigkeiten geprägt. Bis zum Beginn der Nachmittagssitzung war der Handel mit 241 Aktien und anderen Wertpapieren ausgesetzt. Der Börsenbetreiber begründete den Schritt mit Fehlern im Informationssystem. Von dem Schritt betroffen waren auch Schwergewichte wie Sony und Hitachi.

Nikkei
Nikkei 43.018,75

"Die Sache war ziemlich unangenehm. Der Markt lief nach oben und Marktteilnehmer hatten keine Chance, ihre Risiken zu begrenzen", kommentierte ein Analyst die temporäre Handelsunterbrechung vieler Werte. "Es ist schwierig, sich ohne so wichtige Werte ein umfassendes Bild vom Markt zu machen", sagte Analyst Toshiyuki Kanayam von Monex. Ein anderer Analyst bezeichnete den Effekt allerdings als "minimal".

Vor allem bei Sony sorgte der Ausfall für Unmut unter den Anlegern, weil das Unternehmen am Vortag seinen Chef ausgetauscht hatte und nach Börsenschluss Quartalsbilanz und Ausblick präsentierte. Sony gingen 2,6 Prozent schwächer aus dem Handel.

Noch steiler abwärtsging es an der Tokioter Börse für den Rivalen Sharp. Das Unternehmen kassierte nach einem Gewinneinbruch seine Prognose für das Geschäftsjahr.Das Papier brach daraufhin fast 16 Prozent ein.

"Angesichts einiger wirklich schlechter Unternehmensberichte wirkt der Markt recht solide. Solange die US-Konjunktur Anzeichen der Besserung zeigt, können schwache Unternehmenszahlen weggesteckt werden", sagte ein Marktstratege. Die Gewinne waren indes breit gestreut. Im Automobilsektor trieb die Hoffnung auf eine Belebung der Nachfrage. Toyota stiegen um 1,8 Prozent, Denso kletterten um 1,6 Prozent. Honda zogen um 1,8 Prozent an.

Analysten warnten allerdings, dass die Yenstärke alle Hoffnungen zunichte machen könnte. Im Blickpunkt stand deshalb auch die Andeutung der japanischen Regierung, dass angesichts des starken Yen eine weitere Intervention am Devisenmarkt bevorstehen könnte. Japan hatte im vergangenen Jahr mehrfach am Devisenmarkt eingegriffen, um den Höhenflug des Yen zu stoppen. Der hohe Wechselkurs belastet den Export und erschwert die Konjunkturerholung nach Erdbeben und Tsunami im vergangenen Jahr.

Nomura Holdings kletterten nach einem Quartalsgewinn um 7,1 Prozent, Daiwa Securities folgten mit plus 4,5 Prozent. Takeda Pharmaceutical gewannen trotz schwacher Geschäftszahlen 1,2 Prozent. Mitsubishi UFJ verteuerten sich um 2,5 Prozent, nachdem die Bank in den vergangenen neun Monaten den Gewinn um 48 Prozent gesteigert hatte.

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen