Marktberichte

Dax-Vorschau Gute Zahlen in Sicht

Die Aussichten sehen gut aus.

Die Aussichten sehen gut aus.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Dax gewinnt seit Jahresbeginn rund sieben Prozent und das muss noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Fallen die anstehenden Quartalszahlen von Commerzbank & Co gut aus, könnte es noch weiter nach oben gehen.

Der Start in die heiße Phase der Bilanzsaison in Deutschland könnte in der neuen Woche die Lust der Anleger auf Aktien weiter anheizen. "Die Erwartungen an die Unternehmen sind zwar hoch, aber sie konnten sie bislang meist erreichen oder gar übertreffen", sagte Marktstratege Jörg Rahn von Marcard Stein & Co. "Bei vielen Unternehmen wird der Ausblick auf das Gesamtjahr gut ausfallen." Am Freitagmittag pendelte der Dax um die Marke von 7400 Punkten und lag damit in der Nähe seines am Mittwoch erreichten Drei-Jahres-Hochs von 7438 Zählern. Seit Jahresbeginn hat der deutsche Leitindex damit rund sieben Prozent gewonnen.

Nachdem viele Unternehmen in den USA, in Japan und in Europa mit robusten Geschäftszahlen die Aktienmärkte zuletzt nach oben gezogen hatten, richten sich nun die Augen auf Dax-Schwergewichte wie BASF und Deutsche Telekom. "Die Bilanzsaison ist bislang recht gut gelaufen und es sieht danach aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird", sagte ein Börsianer.

Mit einem ersten Härtetest für den Aktienmarkt rechnen Börsianer gleich am Montag. Dann steht mit dem Ifo-Index für Februar der wichtigste deutsche Konjunktur-Indikator zur Veröffentlichung an. Im Januar war der Geschäftsklima-Index bereits auf 110,3 Punkte und damit den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung geklettert. Analysten rechnen im Schnitt damit, dass das Barometer mit 110,2 Zählern auf seinem hohen Niveau verharrt. Die Einschätzung der aktuellen Lage dürfte sich der Befragung zufolge auf 113 Punkte noch leicht verbessern.

Am Mittwoch wird wohl die Bilanz der Commerzbank genau unter die Lupe genommen werden. "Die Deutsche Bank hat ja bereits einen positiven Ausblick gegeben, jetzt ist man gespannt, was die Commerzbank liefert", sagte Rahn. "Die Commerzbank hat einen großen Bestand an Firmenkrediten. Man hofft nun, dass die Abschreibungen darauf wegen der guten Konjunktur geringer als erwartet ausfallen." Erwartet werden zudem Aussagen zum Ausstieg des Bundes, der seit der Finanzkrise ein Viertel der zweitgrößten Bank in Deutschland besitzt. Tags darauf dürften die Geschäftszahlen der Postbank daraufhin durchforstet werden, ob in der Bilanz weitere Risiken für die Deutsche Bank schlummern. Der deutsche Branchenprimus hält die Mehrheit an der Postbank.

Anleger werden sich am Donnerstag auch ein Bild über die Lage anderer Branchen in Deutschland machen können. Der "Persil"-Hersteller Henkel, der Energiekonzern RWE, der Versicherer Allianz und der Chemieriese BASF wollen Investoren einen Blick in die Bücher gewähren. Analysten trauen BASF für das vierte Quartal einen Sprung des operativen Gewinns (Ebit) vor Sondereinflüssen von 30 Prozent zu. Am Freitag folgen die Zahlen der Deutschen Telekom.

Kräftiger Kursanstieg – kräftige Korrektur?

Allerdings gibt es unter Börsianern auch Stimmen, die vor einer bevorstehenden Korrektur warnen. "Auslöser könnte eine wieder wachsende Unsicherheit vor dem Ende März stattfindenden EU-Gipfel sein, wo der langfristige Krisenmechanismus beschlossen werden soll", heißt es in einem Marktkommentar der Landesbank Berlin. "Aber auch die Unruhen in der arabischen Welt könnten eine Konsolidierung initiieren." Ein Risiko liegt nach Einschätzung von Weberbank-Analyst Sören Wiedau im kräftigen Anstieg der Kurse. "So zeigen zahlreiche Stimmungsindikatoren einen übertriebenen Optimismus der Anleger an, was als Warnhinweis gedeutet werden kann", erklärte Wiedau.

Die wenigen US-Konjunkturdaten werden daraufhin geprüft werden, ob sie Rückschlüsse auf die künftige Geldpolitik der US-Notenbank Fed zulassen. Am Dienstag steht das US-Verbrauchervertrauen zur Veröffentlichung an, am Donnerstag der Eigenheimabsatz und am Freitag die zweite Schätzung für das Brutto-Inlandsprodukt im vierten Quartal 2010. Ein höheres Inflationsniveau haben die Märkte nach Einschätzung von Metzler-Analyst Mario Mattera zuletzt schon eingepreist.

Quelle: ntv.de, sla/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen