Marktberichte

Charttechnik und noch mehr Händler sehen Dax-Rally

So wie die Spieler von Eintracht Frankfurt nach einem torreichen Sieg könnten sich auch die Händler an der Frankfurter Börse nach einem weiteren Tag mit Gewinnen abklatschen.

So wie die Spieler von Eintracht Frankfurt nach einem torreichen Sieg könnten sich auch die Händler an der Frankfurter Börse nach einem weiteren Tag mit Gewinnen abklatschen.

(Foto: Reuters)

Der Ifo-Index und Fed-Chef Bernanke bereiten den Weg für eine Aktienmarkt-Rally. So zumindest sehen es einige Händler am deutschen Aktienmarkt. Die Kurse sollten nach dem Plus zum Wochenauftakt weiter steigen.

Nach dem positiven Wochenauftakt am deutschen Aktienmarkt sind auch am Dienstag steigende Kurse zu erwarten. "Die Stimmung ist weiter gut", sagte ein Händler mit Blick auf die starken Vorlagen aus den USA und von einigen asiatischen Börsen. "Es ist viel Liquidität im Markt, die angelegt werden will", kommentiert ein anderer Marktteilnehmer. Noch dazu würden zum Quartalsende Mittel aus dem Derivate- in den Kassamarkt bewegt.

Nach S&P-500 und Nasdaq könnten nun auch Dax und MDax ihre Jahreshochs angreifen; der TecDax ist bereits am Montag auf ein neues Jahreshoch gestiegen. Banken und Broker sehen den deutschen Leitindex bis zu 0,9 Prozent fester bei 7141 Punkten.

DAX
DAX 23.596,98

"Wenn jetzt Spanien nicht an die Wand geredet wird, kann die Rally noch weiter gehen", so ein weiterer Händler. In der trotz der jüngsten Entspannung weiter schwelenden Staatsschuldenkrise im Euroraum liegt der Fokus der Aufmerksamkeit derzeit auf den unter einem hohen Defizit und einem schwachen Arbeitsmarkt leidenden Iberern. Für Donnerstag haben die Gewerkschaften zum Generalstreik aufgerufen, am Freitag wird Ministerpräsident Rajoy seinen Haushaltsentwurf für das laufende Jahr vorstellen.

Ifo und Bernanke

Verbessert hat sich die Stimmung über den unerwartet weiter gestiegenen Ifo-Index und Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke, der die Konjunktur weiterhin mit der Geldpolitik unterstützen will. Neue Impulse dürften am Nachmittag vom US-Verbrauchervertrauen ausgehen sowie vom Case-Shiller-Hauspreis-Index.

Verbraucherstimmung trübt sich ein

Kaum ins Gewicht dürfte dagegen die leichte Verschlechterung der Verbraucherstimmung in Deutschland auf den Markt haben. Vor allem die hohen Preise für Benzin und Diesel wirken sich derzeit dämpfend auf den Konsum aus, wie das Marktforschungsunternehmen GfK mitteilte. Demnach haben die Erwartungen der Bürger an die konjunkturelle Entwicklung zuletzt wieder etwas zugenommen. Die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen blieb ebenfalls nahezu stabil. Doch die Einkommenserwartung nahm spürbar ab. Der von der GfK ermittelte Konsumklimaindex für April ging deshalb zum ersten Mal seit einem halben Jahr zurück, von 6,0 auf 5,9 Punkte.

Im MDax ist viel los

Gekauft werden könnten Richtung Quartals-Ultimo am Freitag weiter die bisherigen Gewinner des Quartals:Commerzbank, MAN, HeidelbergCement, Daimler, RWE und SAP.

Der optimistische Ausblick für 2012 macht Singulus begehrt. Die Aktien des Spezialmaschinenbauers standen im frühen Geschäft von Lang & Schwarz mit einem Plus von 3,2 Prozent an der TecDax-Spitze. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, die Aufträge des ersten Quartals 2012 im Halbleiter- und Solarsegment sowie die Projektgespräche für Blu-Ray Produktionsanlagen seien 2012 gut angelaufen. "Das klingt auch für den weiteren Jahresverlauf sehr vielversprechend", sagte ein Händler. "Das sollte ein guter Tag für Singulus-Aktien werden."

Berichte über einen Verkauf der Versandhandelsapotheke DocMorris schoben Celesio an die MDax -Spitze. Die Papiere des Pharmagroßhändlers verteuerten sich am Dienstag im frühen Geschäft von Lang & Schwarz um 1,3 Prozent. Celesio habe die Deutsche Bank beauftragt, Investoren zu suchen, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". "DocMorris hat Celesio viel Ärger beschert - ein Verkauf dürfte daher sicherlich Erleichterung bringen", sagte ein Händler. Es sei außerdem davon auszugehen, dass Celesio einen guten Preis für DocMorris bekommen würde.

Die Aussetzung der Leighton-Aktien belastet die Mutter Hochtief. Die Papiere des deutschen Baukonzerns verloren im Geschäft von Lang & Schwarz und im Frankfurter Frühhandel jeweils ein knappes Prozent. Die australische Hochtief-Tochter Leighton hatte bei der Börse Sydney die Aussetzung ihrer Aktien vom Handel beantragt und dies mit einer Überarbeitung der Prognose unter anderem wegen des Projekts Airport Link begründet.

Charttechnisches Kaufsignal

Aus technischer Sicht habe der Dax mit dem Ausbruch aus der Flaggenformation am Montag ein Kaufsignal gegeben, das ebenfalls auf einen Test des Jahreshochs bei 7194 Punkten hindeute. Unterstützt sei der Dax nun beim gebrochenen Abwärtstrend der Flaggenformation bei etwa 7060 Punkten.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

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