Die deutlichen Verluste an den US-Aktienmärkten in den vergangenen Tagen dürften Händlern zufolge auch für die kommende Woche nichts Gutes bedeuten. Die Probleme bei zwei Hedge Fonds von Bear Stearns hatten in der vergangenen Woche dazu geführt, dass Investoren in den sicheren Hafen der Staatsanleihen umschichteten. Zudem drosselte ein Anstieg bei den Rentenpapieren die Langzeit-Ralley an den Aktienmärkten. Einige Händler befürchten nun, dass die Schwierigkeiten bei Bear Stearns nur die Spitze des Eisbergs sein könnten. "Ich bin mir nicht sicher, ob das das einzige falsch finanzierte Instrument war", sagte Marc Heilweil von Spectrum Advisory Services in Atlanta.

Insgesamt verloren der Dow-Jones-Index und der breiter gefasste S&P-500-Index in der vergangenen Woche jeweils exakt zwei Prozent, der Technologie-Index Nasdaq gab 1,4 Prozent ab.

Neben der Entwicklung am Rentenmarkt dürfte vor allem die zweitägige Sitzung der US-Notenbank die Aufmerksamkeit der Händler auf sich ziehen. "In den letzten Monaten hat sich der Markt wirklich darauf konzentriert, was die Fed über die Wirtschaft sagt", erklärte Brian Gendreau von ING Investment Management in New York. Es werden jedoch nur kleinere Änderungen in der offiziellen Stellungnahme der Federal Reserve Bank erwartet. Seit letztem Juni liegt die Zinsrate konstant bei 5,25 Prozent.

Über das Fed-Treffen hinaus dürften auch neue Zahlen zur Inflation und zu den Eigenheimverkäufen die Anleger interessieren. Am Donnerstag werden zudem die endgültigen Zahlen für das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal veröffentlicht. Experten erwarten, dass die Wachstumsrate von 0,6 Prozent auf 0,8 Prozent angehoben wird.

Dagegen stehen in der kommenden Woche nur wenige Quartalsberichte von Unternehmen an. Am Dienstag werden der Sportbekleidungshersteller Nike und die Lebensmittelkette Kroger neue Zahlen veröffentlichen.

Cal Mankowski, (Reuters)