Neues Jahreshoch als Ziel Hexen hieven den Dax
20.12.2013, 18:00 Uhr
Die Vorzeichen stehen am Markt weiter auf grün.
(Foto: picture alliance / dpa)
In den wenigen verbleibenden Handelstagen dürfte es am deutschen Aktienmarkt nur noch ein Thema geben: Hält der bisherige Höchststand. Die Fed-Entscheidung ist verdaut und der Verfallstermin hat keine großen Auswirkungen
Der deutsche Aktienmarkt hat auch am dreifachen Verfallstermin an den Terminmärkten seine Rekordjagd fortgesetzt. Der Leitindex Dax schloss bei 9400 Punkten - ein Plus von 0,7 Prozent. Nach zwei Verlustwochen in Folge bedeutete das auf Wochensicht ein Plus von mehr vier Prozent. Der MDax erhöhte sich um 0,6 Prozent auf 16.391 Stellen. Der TecDax ging indes nahezu unverändert bei 1157 Zählern aus dem Handel. Der Eurozonen-Leitindex Eurostoxx 50 kletterte 0,6 Prozent auf 3048 Stellen.
Am Hexensabbat werden an den Terminmärkten Optionen und Futures auf Aktien und Indizes fällig - Profi-Anleger versuchen die Kurse daher in eine für sie angenehme Richtung zu schieben. Zugleich wabert noch immer das Thema Jahresendrally über das Parkett.
Händler erwarten, dass das bisherige Jahreshoch von 9.425 Punkten in den noch verbleibenden Handelstagen eingestellt wird. Der große Verfall von Futures und Optionen verlief unspektakulär, wirkte grundsätzlich aber leicht stützend.
Eurozone abgestuft
Für gute Stimmung sorgt zudem der Anstieg des Verbrauchervertrauens in Deutschland auf den höchsten Stand seit über sechs Jahren. Dämpfend wirkt dagegen die Abstufung der Kreditwürdigkeit der EU durch die Ratingagentur Standard & Poor's. Dies erhöht die Finanzierungskosten für deren Institutionen. Für das vom Euro unbelastete Großbritannien wurde die bisherige Spitzenbonität dagegen bestätigt.
Im Dax rangierten die Papiere der Deutschen Börse mit einem Plus von 3,2 Prozent auf 58,92 Euro an der Spitze. Im Handel war zu hören, dass eine größere Verkaufsorder abgearbeitet worden sei. K+S kletterten 2,2 Prozent auf 21,03 Euro. Deutsche Bank gewannen 1,4 Prozent auf 34,00 Euro. Das Geldhaus legt seinen Rechtsstreits mit dem Treuhänder der Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac bei. Ein Händler sprach von der Beseitigung eines Unsicherheitsfaktors. Der Vergleich sei die Bank mit 1,4 Milliarden Euro aber "sehr teuer" zu stehen gekommen, auch wenn dies dank Rückstellungen wohl gedeckt sei.
Daneben waren Autotitel gesucht. So hievten Anleger Volkswagen erstmals über 200-Euro-Hürde. Am Ende gingen sie zu 199,25 Euro ins Wochenende.
Verluste mussten beide Fresenius-Titel verbuchen. Beiersdorf, Lufthansa, Commerzbank und HeidelbergCement vervollständigten das Verlierer Sextett.
In der zweiten Reihe erhöhten sich allen voran Rhön-Klinikium. Die Papiere verteuerten sich um 5,0 Prozent auf 21,38 Euro. Der Gesundheitskonzern Fresenius kann wie geplant einen großen Teil der Krankenhäuser von Rhön-Klinikum übernehmen. Der Streit mit den Kontrahenten Asklepios und B. Braun wurde beigelegt.
LEG Immobilien zogen 3,6 Prozent an. Südzucker kletterten 2,7 Prozent. "Vermutlich stützt die Hoffnung auf eine Erholung des Zuckerpreises den Südzucker-Kurs", sagt ein Händler. Der Aktienkurs von Südzucker hat sich im Fahrwasser des Preisverfalls für Zucker seit Anfang März fast halbiert.
Im TecDax wurden die Gewinner am Ende von SMA Solar angeführt, die 4,7 Prozent auf 23,83 Euro anzogen. Nordex stiegen 3,0 Prozent.
Dagegen brechen Software um 6,6 Prozent ein. Händler führen den Kursrutsch auf einen enttäuschenden Ausblick des US-Konkurrenten Tibco zurück.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts