Ende gut, alles gut Hickhack in China
05.06.2007, 13:05 UhrVon Gerhard Heinrich, Emfis
Die asiatischen Aktienmärkte haben am Dienstag einen weiteren Börsentag erfolgreich hinter sich. Die Tatsache, dass die Wall Street unterm Strich zugelegt hatte, stimmte die Anleger zuversichtlich. Die zwischenzeitlich herben Rückschläge an den chinesischen Börsen wurden letztendlich ignoriert.
In der zweiten Handelshälfte wurde Boden wieder gut gemacht. Analysten interpretierten dies teilweise als eine rein technische Erholung. Daneben machten aber auch Gerüchte die Runde, dass die Regierung Chinas für Aktienmarkt-Interventionen bereitstehen würde, um damit negative Folgen für die binnenwirtschaftliche Entwicklung zu verhindern.
In Japan kam der Nikkei 225 angesichts dessen um 0,45 Prozent auf 18.053 Zähler voran und schloss damit erstmals seit drei Monaten wieder oberhalb der 18.000-Punkte-Marke. Der breitere Topix verbesserte sich um 0,21 Prozent auf 1.776 Stellen. Unter anderem wurde im Exportsektor wieder zugegriffen. So verteuerten sich etwa die Titel von Advantest, einem Anbieter von Halbleiter-Testgerät, um 1,89 Prozent. Im Autosektor stiegen Toyota Motor um 0,93 Prozent und Mazda Motor um 1,31 Prozent. Die Aktie von Sony fiel dagegen um 0,87 Prozent, nachdem der Konzern eine billigere Version seines Blue-Ray-Disc-Players angekündigt hatte. Die Papiere des Einzelhändlers Fast Retailing verloren nach schwachen Umsatzdaten 4,3 Prozent.
In Taiwan wurde für den Taifex ein weiteres Plus von 0,11 Prozent auf 8.303 Zähler herausgeschunden. Viel Beachtung fand dabei die spektakuläre Übernahme des amerikanischen Elektronik-Auftragsproduzenten Solectron durch den größeren Konkurrenten Flextronics aus Singapur. Dies brachte in Taipeh die Aktie des Branchenmitglieds Hon Hai Precision um 3,25 Prozent nach oben. Allerdings wurden gerade im Technologiesektor bereits wieder erste Gewinne mitgenommen. So verloren etwa Mediatek 2,8 Prozent, High Tech Computer gaben 0,63 Prozent ab. Die Aktie von Taiwan Semiconductor fiel um 0,14 Prozent. Zuvor war gemeldet worden, dass Hynix Semiconductor seine 8-Zoll-Speicherchip-Produktion an den Chipriesen verkaufen wolle. United Microelectronics verbesserten sich dagegen um 0,25 Prozent.
In Korea entschloss man sich nach einigem Schwanken gleichfalls wieder für Zukäufe. Der Kospi verbesserte sich schlussendlich um 0,26 Prozent auf ein neues Schluss-Hoch von 1.742 Stellen. Die Anleger griffen beispielsweise im bislang zurückgebliebenen Technologiesegment zu, was etwa Hynix Semiconductor um 0,9 Prozent und LG Electronics um 1,0 Prozent nasch oben brachte. Die Titel von LG.Philips LCD zogen um 4,2 Prozent an. Dagegen fand bei Samsung Electronics ein Abschlag von 0,17 Prozent statt. Hyundai Motors stiegen um 1,92 Prozent, nachdem die Modelle des Autoherstellers bei einer vielbeachteten Qualitätsstudie gut abgeschnitten hatten. Im Stahl- und Schiffsbau-Sektor wurde allerdings nach den üppigen Aufschlägen der Vergangenheit teilweise Kasse gemacht, was Posco um 1,5 Prozent und Hyundai Heavy um 1,9 Prozent nach unten drückte.
In Hongkong stieg der Hang Seng Index um 0,54 Prozent auf 20.842 Punkte. Dabei behielten die Marktteilnehmer insbesondere die wilden Kurskapriolen in China im Blick und reagierten mit Erleichterung auf die dortige Erholung. Besonders die Rohstoff-Konzerne hatten angesichts steigender Ölnotierungen gute Karten. PetroChina profitierten zudem von einem positiven Kommentar von HSBC Securities, was die Titel um 4,48 Prozent nach oben brachte. Etwas verhaltener agierten die Anleger im China-Finanzsektor. Hier kamen China Life um 0,41 Prozent voran, während etwa Bank of China 0,26 Prozent abgaben. Die Titel des Immobilienriesen Cheung Kong verteuerten sich um 0,88 Prozent. Chairman Li Ka-Shing hatte zuletzt weitere 8,04 Millionen Aktien des Unternehmens erworben und sich dies über 100 Mio. Dollar kosten lassen.
In China war der Markt am Dienstagmorgen zunächst wieder deutlich eingebrochen. Der Shanghai Composite Index feierte im Handelsverlauf aber eine fulminante Erholung und schloss am Ende 2,63 Prozent im Plus bei 3.767 Punkten. Dabei stieg der A-Share Index um 2,58 Prozent auf 3.949 Zähler; der B-Share Index gewann immerhin 0,9 Prozent hinzu.
Quelle: ntv.de