Marktberichte

Wall-Street-Vorschau Hoffen auf ruhigere Woche

An der Wall Street wünscht man sich ordentliche Konjunktur- und Unternehmensdaten, damit sich der Handel wieder stabilisiert. Im Fokus stehen dabei Einzelhandelswerte. Zuletzt ist die Angst vor einem Abrutschen der USA in die Rezession wieder größer geworden.

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(Foto: REUTERS)

Die US-Investoren sind auf der verzweifelten Suche nach ruhigerem Fahrwasser. Nach der jüngsten Achterbahnfahrt der Märkte hoffen sie für die neue Woche auf mehr Gelassenheit. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Konjunkturdaten und den Zwischenberichten großer Einzelhändler wie Wal-Mart, nachdem auch die US-Verbraucher die Angst vor der Rezession gepackt hat. "Jeder kleinste Hinweis, dass die USA nicht in eine Rezession abrutschen, wird als Anlass genommen, sich beruhigen zu können", sagte Peter Cardillo, Chef-Marktstratege von Rockwell Global Capital.

Ein aufschlussreicher Tag könnte der Dienstag werden. Dann stehen Daten zu Wohnbaubeginnen und Industrieproduktion im Juli an. Am Donnerstag folgt noch der Industrieindex der Philadelphia Fed für August."Makroökonomische Faktoren haben uns den Schlamassel eingebrockt, sie werden uns da wahrscheinlich auch wieder herausholen", fasst Barry Knapp, Marktstratege bei Barclays Capital zusammen.

Weiteren Aufschluss über die Konsumstimmung in den USA könnten am Dienstag zudem die Quartalsberichte des weltgrößten Einzelhändlers Wal-Mart und der Heimwerkerkette Home Depot geben. Auch der Zwischenbericht des Computerkonzerns Dell steht für diesen Tag an. Am Donnerstag will dann noch Hewlett-Packard Einblicke in seine Geschäftsentwicklung geben. Die Konsumausgaben machen rund zwei Drittel der Wirtschaftsleistung der USA aus. Erst am Freitag hatte ein Index von Reuters und der Universität von Michigan gezeigt, dass die Verbraucher so skeptisch auf die Konjunktur blicken wie seit Mai 1980 nicht mehr.

Auftrieb durch Leerverkaufsverbot in Europa

Dennoch waren die US-Aktienmärkte mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Erstmals seit Mitte Juli hatten die Börsen im Sog Europas wieder zwei Tage in Folge ein Plus verbucht. Dort hatte ein Leerverkaufsverbot mehrerer EU-Staaten Auftrieb verliehen. Auf Wochensicht lagen die US-Indizes aber dennoch deutlich im Minus: Der Dow-Jones-Index gab 1,5 Prozent nach, der S&P 1,7 Prozent und die Technologiebörse Nasdaq ein Prozent. Der deutsche Leitindex Dax verlor auf Wochensicht gut vier Prozent.

Das Misstrauen gegen Bankaktien infolge der europäischen Schuldenkrise hatte eine Verkaufslawine ausgelöst. Von den Mitgliedern der Euro-Zone erwarten die Anleger nun vor allem starke politische Signale, wie sie die Krise überwinden wollen. Bundeskanzlerin Angela Merkel reist am Dienstag nach Paris, um mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy über die Lage in der Euro-Zone zu beraten. Sie wollen auch Vorschläge für eine bessere wirtschaftspolitische Steuerung der Euro-Zone prüfen.

Quelle: ntv.de, Caroline Valetkevitch, rts

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