Wall-Street-Vorschau Hoffen auf starke Zahlen
24.04.2010, 16:16 UhrEine Flut von Quartalsberichten wird die Wall Street auch in der kommenden Woche in Atem halten. Starke Zahlen von Branchenschwergewichten wie Caterpillar und 3M sowie eine Reihe von Konjunkturdaten könnten den Erholungskurs der Wirtschaft untermauern und die Indizes weiter in die Höhe treiben.

Zahlen, Zahlen, Zahlen - auch in der kommenden Woche müssen die Anleger wieder ordentlich mitrechnen.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Allerdings dürfte die griechische Schuldenkrise auch nach dem formellen Hilfsgesuch des Eurolandes an den Märkten ein Thema bleiben. Zum Wochenausklang waren die Sorgen über einen drohenden Zahlungsausfall Griechenlands jedoch in den Hintergrund getreten: Der Dow-Jones-Index und der S&P-500 kletterten am Freitag auf den höchsten Stand seit 19 Monaten.
Sowohl die Fundamentaldaten als auch die Quartalsberichte sähen weiterhin hervorragend aus, sagte Paul Zemsky von ING Investment Management in New York. Von den 172 Unternehmen aus dem S&P-500, die bereits Zahlen für das abgelaufene Vierteljahr vorgelegt haben, haben nach Daten von Thomson Reuters rund 83 Prozent die Markterwartungen übertroffen.
Zu Wochenbeginn könnten nun unter anderem die Quartalsberichte des weltgrößten Baumaschinenherstellers Caterpillar und des Chipherstellers Texas Instruments für gute Stimmung auf dem Parkett sorgen. Am Dienstag legen der Mischkonzern 3M und U.S. Steel Zahlen vor, am Mittwoch folgen Dow Chemical und der Kreditkartenanbieter Visa. Zum Wochenausklang veröffentlichen dann die Ölriesen Exxon Mobil (Donnerstag) und Chevron (Freitag) ihre Bilanzen.
Darüber hinaus werden die Anleger ihr Augenmerk auch auf eine Reihe von Konjunkturdaten richten. Im Fokus stehen dürfte dabei die erste Schätzung der US-Regierung zum Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal am Freitag. Zudem stehen unter anderem Daten zum Konsumklima und zum Verbrauchervertrauen an. Wenig beeinflussen dürfte das Marktgeschehen dagegen die zweitägige Sitzung des geldpolitischen Komitees der Federal Reserve. Es wird weithin erwartet, dass die Notenbank ihr Versprechen erneuert, die Zinsen noch für einen längeren Zeitraum bei nahe Null Prozent zu belassen, um die wirtschaftliche Erholung zu stützen.
Für Gesprächsstoff dürfte in der kommenden Woche zudem einmal mehr die mächtige Investmentbank Goldman Sachs sorgen. Goldman-Chef Lloyd Blankfein und ein führender Händler der Bank sollen am Dienstag vor einem Ausschuss des Senats zu auf Hypothekenkrediten basierenden Finanzprodukten Auskunft geben, die als einer der Auslöser der Finanzkrise gelten. Die Klage der US-Börsenaufsicht SEC gegen Goldman wegen der angeblich irreführenden Vermarktung eines solchen Finanzprodukts hat an den Märkten die Befürchtung geschürt, dass nun auch andere Großbanken ins Visier der Behörden geraten und die geplante Reform der Finanzmärkte verschärft werden könnte. Die Demokraten wollen ein entsprechendes Gesetzesvorhaben kommende Woche im Senat zur Diskussion stellen.
Quelle: ntv.de, rts