Wall-Street-Vorschau Investoren blicken auf Job-Daten
31.03.2012, 15:10 Uhr
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Wie robust ist die Erholung der US-Konjunktur? Anleger versprechen sich Hinweise von Konjunkturdaten, die in der kommenden Woche veröffentlicht werden.
Eigentlich zeigen die Zeichen nach oben, doch US-Investoren trauen dem Wirtschaftsaufschwung noch nicht so recht über den Weg. Eine Reihe von Daten sollen in der kommenden Woche die Konjunkturerholung erst noch untermauern. Solange gehen US-Anleger in der wegen des Osterfests verkürzten Handelswoche in Wartestellung. Analysten zufolge ist auch ein Rückschlag möglich.
"Es war sehr bemerkenswert im ersten Quartal, dass keine der US-Daten den Markt wirklich enttäuscht haben", sagt Dean Junkans, Chef-Investmentstratege bei Wells Fargo Advisors und Wells Fargo Private Bank. Es habe keine Dramen gegeben, keine Überraschungen. Genau darin könnte aber die Gefahr liegen. "Der Markt ist sich nicht voll bewusst, dass die neuen Daten durchaus für eine Überraschung gut sein können."
Auf den Höhepunkt des Datenreigens können US-Investoren ohnehin erst mit Verspätung reagieren. Der mit Spannung erwartete Arbeitsmarktbericht für März wird an Karfreitag veröffentlicht. Die Wall Street hat dann jedoch geschlossen. Analysten rechnen im Schnitt mit einem Aufbau von 201.000 Stellen, nach 227.000 neuen Jobs im Februar.
Gutes Quartal
Erste Hinweise gibt es im Verlauf der Woche aber schon. Am Mittwoch will der private Dienstleister ADP seinen Arbeitsmarktbericht für März vorlegen und am Donnerstag steht die wöchentliche Veröffentlichung der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe an. Weitere Aufschlüsse über die Lage der US-Wirtschaft geben der Einkaufsmanagerindex der Industrie für März sowie die Bauausgaben im Februar am Montag. Es folgen Auftragseingang für Februar und der US-Autoabsatz im März (Dienstag).
Positive Nachrichten von der Konjunkturseite hatten der Wall Street ein außergewöhnlich gutes erstes Quartal beschert. Der S&P 500 legte das beste erste Vierteljahr seit 14 Jahren und der Technologieindex Nasdaq seit 21 Jahren hin. Dennoch bleiben die US-Aktienmärkte anfällig. "Im Grunde kommt es nur darauf an, ob die Daten die Erwartungen verfehlen oder übertreffen", fasst Marktstratege Joseph Tanious von J.P. Morgan Funds zusammen. Zudem sei die europäische Krise noch nicht abgehakt. Das Grundproblem - die hohen Schulden der Länder - sei noch nicht gelöst. Daher sei durchaus mit Störfeuer zu rechnen, das auch den Markt in den USA erneut in Aufruhr versetzen könnte.
Bei den Unternehmen herrscht dagegen absehbar Ruhe. Der nächste Bilanzreigen wird erst nach Ostern am 10. April von dem Aluminiumhersteller Alcoa eingeläutet. Von Interesse könnte lediglich der weltgrößte Saatgutproduzent Monsanto sein, der Zahlen zum zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2011/12 am Mittwoch vorlegt.
Quelle: ntv.de, jga/rts