Marktberichte

Vorfreude auf Geldspritze der EZB Jahresend-Rally geht weiter

Dax Parkett

Dax Parkett

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Händler rechnen mit einer Fortsetzung der Erholungsrally. Gute Vorgaben liefern die Börsen in den USA, wo die wichtigsten Indizes ihre Gewinne nach Handelsschluss in Europa ausbauten. Außerdem ist die Vorfreude auf den EZB-Tender groß. "Der Markt hofft auf drei Jahre sichere Liquiditätsversorgung", sagt ein Händler.

Die Rally am deutschen Aktienmarkt dürfte sich fortsetzen. Der DAX wird gegen 8.13 Uhr mit 5.888 Punkten errechnet und damit 40 Punkte oder 0,7% höher als zum Dienstagsschluss. Händler meinen, mit dem Anstieg um etwa 200 Punkte am Vortag sei vermutlich nur der Startschuss für eine Jahresendrally gefallen. "Nächstes Ziel ist die Marke von 6.000 Punkten", gibt sich ein Händler zuversichtlich.  

Hoffnung auf Entspannung der Schuldenkrise

Die Risikobereitschaft der Anleger nimmt deutlich zu. Auch Gold, Euro und andere Risikowährungen wie der australische Dollar sind gefragt. In Asien legen die Aktienkurse kräftig zu: "Der Markt freut sich auf den Geldsegen für die Banken in Europa", so ein Marktteilnehmer. Die Europäische Zentralbank stellt den Banken am Vormittag Geld für drei Jahre zur Verfügung, damit will sie ein Austrocknen des Geldmarktes verhindern. Erwartet wird, dass den Banken etwa 300 Mrd. Euro zugeteilt wird.

"Das könnte die Schuldenkrise in der Euro-Zone entspannen", fasst der Händler die Markterwartung zusammen. In der Eurozone müssen im kommenden Jahr Staatsanleihen für etwa 700 Mrd. Euro refinanziert werden, ohne Beteiligung der Banken wären die Erfolgsaussichten schlecht. Außerdem will die EZB verhindern, dass die Kreditvergabe der Banken an die Unternehmen austrocknet. Im frühen Spezialistenhandel sind somit auch Finanztitel besonders gefragt, Commerzbank steigen um 0,7 Prozent und Allianz um 1,2 Prozent.

Wichtige Unternehmensdaten oder Geschäftszahlen stehen daneben nicht mehr an. In Belgien wird das Geschäftsklima, in der EU das Verbrauchervertrauen bekannt gegeben. In den USA werden die Verkäufe existierender Häuser veröffentlicht.

Adidas nach guten Nike-Zahlen gesucht

Adidas gewinnen im Frankfurter Spezialistenhandel 1,1 Prozent. Damit profitieren sie von günstigen Quartalszahlen des Konkurrenten Nike. "Vor allem die guten Ordereingänge dürften auch bei Adidas für Käufe sorgen", sagt ein Händler. Dass Nike daneben mit Margenproblemen zu kämpfen habe, dürfte hingegen eingepreist sein. "Seit dem ersten Anstieg der Baumwollpreise waren Margen ein leicht belastendes Thema", so der Händler weiter. Da die Baumwollpreise aber seit Jahresmitte wieder auf dem Rückzug seien, bestehe die Hoffnung, dass sich auch die Gewinn-Margen wieder verbesserten. Nike-Finanzvorstand Blair habe bereits Andeutungen in diese Richtung gemacht.

Eher positiv für SAP und Software AG werten Händler die enttäuschenden Oracle-Zahlen. "Oracle hat mit den Lizenzerlösen genau in dem Bereich geschwächelt, in dem SAP zuletzt immer überzeugt hatte", so ein Händler. SAP profiliere sich damit und könnte vom Markt als künftiger Outperformer gesehen werden. "Zudem scheint sich Oracle auch mit dem letzten Hardware-Zukauf etwas verhoben zu haben", so ein anderer Händler. SAP könnten daher auch von Umschichtungen profitieren. Im Spezialistenhandel werden SAP allerdings etwa 2,0 Prozent niedriger getaxt. 

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen