Marktberichte

Notenbank sieht's lockerer Japan-Anleger setzen auf BoJ

"Die Bank von Japan muss ganz klar kommunizieren, dass sie alles tun wird, um gegen die Deflation vorzugehen", sagt Kuroda.

"Die Bank von Japan muss ganz klar kommunizieren, dass sie alles tun wird, um gegen die Deflation vorzugehen", sagt Kuroda.

(Foto: picture alliance / dpa)

An der Börse wird die Zukunft gehandelt. Und in Japan rechnen die Anleger mit einer lockereren Geldpolitik. Sie werden dabei von frischen Aussagen des designierten Notenbankchefs Kuroda bestärkt. An den übrigen asiatischen Handelsplätzen kommt von diesen kurstreibenden Impulsen nichts an. Stattdessen sorgt der chinesische Immobiliensektor.

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Mit Aufschlägen haben Anleger in Asien zu Wochenbeginn auf die Aussicht einer weiteren Lockerung der Geldpolitik reagiert. Zusätzlichen Rückenwind gaben positive Kursvorgaben aus den USA.

Der Nikkei-Index für 225 führende Werte ging mit einem Tagesgewinn von 0,4 Prozent bei 11.652,29 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix verbesserte sich um 0,8 Prozent auf 992,25 Punkte.

Der Kandidat für den Chefposten bei der Notenbank, Haruhiko Kuroda, stellte dies bei einer Anhörung vor dem Unterhaus des Parlaments in Aussicht. Die bisherigen Maßnahmen der japanischen Notenbank reichten nicht aus, um das Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen, sagte Kuroda. Daher müsste auch der Kauf von langlaufenden Staatsanleihen ins Auge gefasst werden. Das veranlasse einige Investoren dazu, sich am Markt zu engagieren, sagte Analyst Yoshihiko Tabei. Sollte Kuroda jedoch nichts weiter über das Erwartete hinaus sagen, könnten sie auch wieder aussteigen. "Die Bank von Japan muss ganz klar kommunizieren, dass sie alles tun wird, um gegen die Deflation vorzugehen", sagte Kuroda. Japan ist seit langem in der Deflationsfalle aus sinkenden Preisen und abnehmenden Investitionen gefangen.

Unter den Einzelwerten in Japan waren insbesondere exportorientierte Unternehmen sowie Immobilienentwickler gefragt. Toyota legten um 0,6 Prozent zu, Sony stiegen um mehr als 3 Prozent. Mitsubishi Estate kletterten um 4,2 Prozent.

Dicke Minuszeichen in Ostasien

An den meisten übrigen Handelsplätzen in Asien ging es dagegen bergab. Auf die Stimmung drückte die staatliche Regulierung des chinesischen Immobilienmarktes durch eine Steuer auf Immobiliengeschäfte.

Nachdem die chinesische Regierung die Bedingungen für die Immobilienfinanzierung erschwert hat und eine Steuer auf Transaktionen von Wohnungen, Büros und Häuser eingeführt hat, sank der Shanghai Composite um 2,9 Prozent und führte damit die Liste der Verlierer in Ostasien an. "Die neuen Gesetze sind ein harter Schlag für die Immobilienbranche. Insbesondere die Einführung der Immobiliensteuer von 20 Prozent dürfte die Nachfrage nach Immobilien drücken", sagt Amy Lin von Capital Securities.

Zu den größten Verlierern gehörten die Aktien der chinesischen Immobilienentwickler China Vanke und Poly Real Estate. Sie brachen jeweils um 10 Prozent ein und erreichten damit den maximal möglichen Tagesverlust. Im Fahrwasser notieren die Papiere der China Merchants Bank ebenfalls im Minus. Trotz eines überraschend hohen Gewinnwachstums im vergangenen Jahr verlieren die Papiere 2,3 Prozent.

Auch in Sydney drückt der Abwärtstrend in China und Befürchtungen, die stärkere Regulierung des chinesischen Immobilienmarktes könnte die Nachfrage nach Rohstoffen drosseln, auf die Stimmung. Der S&P/ASX-200 gab um 1,5 Prozent nach. Unter Abgabedruck stehen insbesondere Minenwerte: Rio Tinto verloren 3,2 Prozent und die Papiere von Fortescue Metals gaben 3 Prozent nach.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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