Marktberichte

Im Bann des Erbebens Japan schwächer

Von Gerhard Heinrich, Emfis

Die asiatischen Aktienmärkte haben sich am Dienstag größtenteils freundlich entwickelt, obwohl die Vorgaben von der Wall Street nicht sonderlich gut ausgefallen waren.

Dort hatte zwar der Dow Jones Index neue Rekordhöhen erklommen, der breite Markt und die Technologiewerte mussten aber unterm Strich abgeben. In Fernost allerdings setzte sich nach einer anfänglichen Schwächephase die Kauflaune der vergangenen Woche fort. Hilfreich waren unter anderem ein positiver Kommentar der UBS zu Taiwan und der hohe Ölpreis, der die Titel der entsprechenden Versorgerkonzerne nach oben brachte.

In Japan stand man allerdings im Banne des Erdbebens, das neun Todesopfer und rund 1.000 Verletzte gefordert hat. Die Nikkei 225 gab 0,12 Prozent auf 18.217 Punkte ab und entwickelte sich damit schlechter als die übrigen asiatischen Pendants. Der breitere Topix ging um 0,29 Prozent nach unten auf 1.778 Zähler.

Angesichts hunderter zerstörter Häuser mussten vor allem die Versicherungsaktien Federn lassen. Hier gaben Millea 1,7 Prozent und Sompo Japan Insurance 2,3 Prozent ab. Dagegen verteuerten sich die Titel des Fertighaus-Herstellers Nissei Build Kogyo um stolze 16,5 Prozent. Die Papiere von Tokyo Electric Power verloren 1,06 Prozent. Aus dem Kernkraftwerk des Unternehmens, das am Montag in Brand geraten war, ist nun offenbar doch radioaktiv belastetes Wasser ausgetreten.

Ein weiterer Belastungsfaktor war die zuletzt robuste Aufwärtsentwicklung beim Yen, die die Gewinne der Exportunternehmen beeinträchtigen könnte. Vor allem der Autosektor wurde dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Honda Motor gaben 1,53 Prozent ab, Toyota Motor verloren 1,56 Prozent und Nissan Motor 1,12 Prozent.

In Taiwan zog der Taifex dagegen um weitere 0,98 Prozent nach oben auf ein neues 7-Jahres-Hoch von 9.509 Zählern an. Die UBS hatte zuvor ihr Kursziel für Taiwans Leitindex auf 12.000 Stellen angehoben. Fortgesetzt stark entwickelte sich vor allem die Aktie von Cathay Financial, die um 4,19 Prozent anzog. Daneben verbesserten sich Taiwan Cement um 4,43 Prozent. Auch im Technologie-Sekor wurde ungeachtet der gestrigen Schwäche an der Nasdaq zugekauft. Hier legten etwa Acer um 1,47 Prozent zu; High Tech Computer stiegen um 1,88 Prozent. Unter den Halbleiter-Riesen verteuerten sich Taiwan Semiconductor um 0,28 Prozent. United Microelectronics gaben dagegen 0,25 Prozent ab.

In Hongkong stieg der Hang Seng Index um 0,5 Prozent auf 23.057 Stellen und konnte damit das Terrain oberhalb der 23.000-Punkte-Marke wieder zurückerobern. Vor allem im Bankensektor wurde zugekauft, nachdem JP Morgan die Aktie von ICBC auf "overweight" aufgestuft hatten. Die Titel stiegen daraufhin um 2,1 Prozent; Bank of China gewannen 0,73 Prozent hinzu. Daneben schichteten verschiedene Akteure in den Immobiliensektor um, was Cheung Kong um 2,14 Prozent und Swire Pacific um 1,72 Prozent nach oben brachte.

Im Energiesektor gewannen PetroChina 0,65 Prozent hinzu, während Sinopec 1,25 Prozent abgaben. Die Deutsche Bank hatte die Titel zuvor auf "hold" abgestuft. Die Papiere des Kohleförderers China Shenhua Energy legten nach Produktionsdaten 1,1 Prozent zu.

In China kletterte der Shanghai Composite Index um 1,94 Prozent nach oben auf 3.896 Punkte.

In Korea fand feiertagsbedingt kein Handel statt.

Quelle: ntv.de

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