Marktberichte

Nikkei über 10.000 Japan und Hongkong robust

Gute Laune am japanischen Aktienmarkt.

Gute Laune am japanischen Aktienmarkt.

(Foto: REUTERS)

An den asiatischen Börsen war die Stimmung am Freitag freundlich. Dies war in erster Linie den positiven Wirtschaftsdaten aus China zu verdanken, wo Industrieproduktion und Banken-Kreditvergabe oberhalb der Erwartungen gelegen hatten. Daneben waren auch die Vorgaben aus den USA halbwegs vorteilhaft gewesen. Allerdings konnten sich nicht alle Börsen und Sektoren verbessern. Eine gewisse Zurückhaltung herrschte vor allem im Technologiebereich vor. Auch die chinesische Inlandsbörse selbst entwickelte sich unterdurchschnittlich. Hier befürchtet man weiterhin Belastungen durch eine Welle künftiger IPOs.

Die guten Wirtschaftsdaten aus dem Inland und aus der Volksrepublik China haben den japanischen Aktienmarkt nach oben gebracht. Der Nikkei 225 verbesserte sich um 1,6 Prozent auf 10.135 Zähler. Japans Leitindex schloss damit erstmals seit über 8 Monaten oberhalb von 10.000 Punkten. Der breitere Topix gewann 1,1 Prozent auf 951 Stellen hinzu. Das Handelsvolumen war robust. Zuvor war gemeldet worden, dass sich Japans Verbrauchervertrauen im Mai gegenüber dem Vormonat verbessert hat. Der entsprechende Index lag bei 35,7, und damit über den Markterwartungen, die bei einem Stand von 34 angesiedelt gewesen waren. Die Anleger griffen unter anderem bei den Titeln der Investmentbanken weiter zu. Hier zogen Nomura um 5,2 Prozent an, nachdem die Aktie von Merrill Lynch auf "buy" aufgestuft worden war. Daiwa Securities stiegen um 4,1 Prozent. Daneben waren die Titel der Reedereien überdurchschnittlich stark gefragt. Nippon Yusen verbesserten sich um 2,2 Prozent und Kawasaki Kisen um 3,2 Prozent. Im Einzelhandelssegment sprangen die Titel des Supermarkt-Betreibers Aeon um 8,3 Prozent nach oben, die Papiere des Modekonzerns Fast Retailing gewannen 2,4 Prozent hinzu. Dagegen blieben die Anleger für den Exportsektor vergleichsweise reserviert. Hier gingen etwa Konica Minolta um 2,2 Prozent und Olympus um 4,0 Prozent nach unten; Toshiba verbilligten sich nach dem deutlichen Anstieg vom Donnerstag um 1,3 Prozent. Im Autobereich gaben Honda 0,2 Prozent und Mazda 0,7 Prozent ab.

EMFIS - Emphasize Emerging Markets

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Auch der südkoreanische Aktienmarkt wurde von den positiven Wirtschaftsdaten aus China stimuliert. Hier legte der Kospi 0,65 Prozent auf 1423 Punkte zu. Positiv vermerkt wurde, dass die Mittelzuflüsse der Auslandsanleger weiter gestiegen sind. Diese lagen Tags zuvor auf dem höchsten Niveau seit Oktober 2007. Gesucht waren insbesondere die Titel der Stahlkonzerne, die erneut von der Aussicht auf günstige Lieferverträge für Eisenerz profitierten. Hier stiegen Posco um 3,2 Prozent, Hyundai Steel verbesserten sich um 4,9 Prozent. Unter den Elektronikwerten gewannen LG Electronics 2,1 Prozent zu, nachdem in der örtlichen Finanzpresse von einer möglichen positiven Überraschung bei der Gewinnentwicklung die Rede war. Im Autosektor verteuerten sich Hyundai Motor um 0,8 Prozent und Kia Motors um 1,2 Prozent. Dagegen entwickelten sich die Bankaktien nach unten. Hier gehen die Anleger derzeit davon aus, dass auf die Finanzhäuser durch ihre Firmenbeteiligungen etliche teure Sanierungen zukommen werden. KB Financial gaben dementsprechend 0,5 Prozent ab, Hana Financial fielen um 1,1 Prozent.

In Hongkong konnte sich der Hang Seng Index um 0,5 Prozent auf 18.889 Zähler nach oben arbeiten. Zwischenzeitlich überwand er auch die 19.000-Punkte-Linie, und markierte bei 19.161 Zählern den höchsten Stand seit September 2008. Dieses luftige Niveau konnte vorerst aber nicht gehalten werden. Händler erklärten, dass oberhalb von 19.000 Punkten ein merklicher Verkaufsdruck einsetzte. Gesucht waren unter anderem die Aktien der China-Banken, die von der Meldung profitierten, dass sich die Banken-Kreditvergabe im Mai gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt hat. ICBC stiegen daraufhin um 2,4 Prozent, China Construction Bank legten 2,9 Prozent und China Merchants Bank 0,5 Prozent zu. Die Aktie der Großbank HSBC verbesserte sich um 3,5 Prozent, nachdem sie von Credit Suisse auf "outperform" aufgestuft worden war. Daneben kamen die Daten aus der chinesischen Kreditwirtschaft auch dem Immobiliensektor zugute. Hier verteuerten sich China Overseas Land um weitere 4,5 Prozent, Guangzhou R&F gewannen 3,0 Prozent hinzu. Im Rohstoffsektor wurden dagegen teilweise wieder Gewinne mitgenommen. PetroChina etwa verbilligten sich um 1,0 Prozent, Yanzhou Coal Mining gaben 0,4 Prozent und Angang Steel 1,3 Prozent ab.

Der Aktienmarkt in Taiwan konnte allerdings von den Aufschlägen an den übrigen asiatischen Börsen nicht profitieren. Hier gab der TAIEX 1,81 Prozent auf 6448 Punkte ab. Taiwans Börse litt damit weiterhin unter einigen Analystenkommentaren, die sich zu Beginn der Woche skeptisch zu den dort mittlerweile hohen Bewertungen geäußert hatten. Unter Beschuss standen unter anderem die Halbleiterwerte. Hier knickten Taiwan Semicondcutor um 4,0 Prozent ein, nachdem Chairman Morris Chang erklärt hatte, jetzt wieder selbst den CEO-Posten zu übernehmen. Die Titel des kleineren Konkurrenten United Microelectronics gingen um 3,7 Prozent nach unten. Unter den Speicherchip-Anbietern verbilligten sich ProMOS um 6,1 Prozent, Nanya Technology verloren 2,5 Prozent und Powerchip Semiconductor 5,4 Prozent. Zuvor hatten auch die Preise für DRAM-Speicherchips abgegeben. Daneben gaben die Titel des Elektronik-Auftragsherstellers HTC 2,6 Prozent ab; die Aktie des Notebook-Produzenten Acer fiel um 1,7 Prozent.

In China knickte der Shanghai Composite Index um 1,91 Prozent auf 2743 Punkte ein.

Quelle: ntv.de

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