Marktberichte

Anleger bevorzugen Anleihen Jobdaten drücken Wall Street

Gute Laune sieht zwar anders aus, doch der Markt hält sich.

Gute Laune sieht zwar anders aus, doch der Markt hält sich.

(Foto: REUTERS)

Schwache Konjunkturdaten in Serie verderben den Anlegern an der Wall Street die Laune. Nicht nur die jüngsten Jobdaten aus den USA fallen schlecht aus, schlechte Nachrichten kommen auch vom US-Dienstleistungsgewerbe. Investoren greifen da lieber bei Staatsanleihen zu.

Ein enttäuschender Arbeitsmarktbericht hat den Anlegern an der Wall Street die Laune verdorben. Die Firmen in den USA schufen im März überraschend wenig Stellen: Die Zahl der neuen Jobs stieg der privaten Arbeitsvermittlung ADP zufolge um 158.000 und damit so wenig wie seit Oktober nicht mehr.

Als besonders beunruhigend empfand Wirtschaftsstratege Andrew Wilkinson vom Handelshaus Miller Tabak & Co, dass im Baugewerbe keine neuen Arbeitsplätze entstanden sind. "Das ist ein bisschen ungewöhnlich, vor allem zu dieser Jahreszeit kurz vor Beginn der wichtigen Frühjahrssaison." Der Blick der Investoren richtet sich nun auf die Veröffentlichung der offiziellen Arbeitslosenstatistik am Freitag, vor der sich die Bewegungen an den Aktienmärkten eher noch in Grenzen halten dürften.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte pendelte im Verlauf zwischen einem Hoch von 14.683 und einem Tief von 14.525 Punkten. Am Ende ging das Börsenbarometer ging 0,8 Prozent schwächer bei 14.550 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 fiel um 1,1 Prozent auf 1553 Stellen. Auch der Nasdaq-Index büßte 1,1 Prozent ein und stand zum Schluss bei 3218 Zählern.

Die unerwartet schlecht ausgefallenen US-Konjunkturdaten veranlassten auch die Anleger an den europäischen Börsen zu Gewinnmitnahmen. So verabschiedete sich der Dax in Frankfurt 0,9 Prozent niedriger auf einem Stand von 7874 Punkten, nachdem er am Dienstag noch 1,9 Prozent zugelegt hatte. Der Euro stieg dagegen im Zuge der mauen US-Daten auf 1,2847 Dollar nach 1,2816 Dollar am Vorabend.

Nicht nur die Arbeitsmarktdaten schreckten die New Yorker Anleger. Schlechte Nachrichten kamen auch vom US-Dienstleistungsgewerbe, das im März etwas von seinem Schwung eingebüßt hat. Das Barometer für den Sektor sank um 1,6 auf 54,4 Punkte, wie das Institute for Supply Management (ISM) am Mittwoch mitteilte. Auch die Verschärfung des Korea-Konflikts bereitete den US-Investoren Sorgen.

Angesichts der enttäuschenden Daten griffen Investoren statt bei Aktien bei amerikanischen Staatsanleihen zu. Die zehnjährigen Papiere stiegen um 15/32 auf 101-22/32. Sie rentierten mit 1,812 Prozent. Die 30-jährigen Bonds  kletterten 30/32 auf 101-13/32 und hatten eine Rendite von 3,053 Prozent.

Bei den Einzelwerten verteuerten sich die Aktien von Monsanto gegen den Trend um 0,9 Prozent. Der Agrochemiekonzern hat seine Jahresprognose angehoben und im zweiten Quartal einen Gewinnanstieg verbucht.

Besonders gefragt waren aber die Anteilsscheine des Internetspiele-Anbieters Zynga mit einem Kursaufschlag von knapp 15 Prozent. Das Unternehmen bietet ab sofort Spiele wie Poker in Großbritannien an, bei denen um echtes Geld gezockt wird.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 810 Millionen Aktien den Besitzer. 645 Werte legten zu, 2351 gaben nach und 105 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,8 Milliarden Aktien 570 im Plus, 1890 im Minus und 95 unverändert.

Bei den Einzelwerten standen insbesondere Finanztitel unter Druck. An der Verliererspitze im Dow gaben Papiere von JP Morgan um 2,9 Prozent nach, für Bank of America ging es um 2,8 Prozent nach unten. Die Aktien des Kreditkartenkonzerns American Express verloren 2,1 Prozent.

Quelle: ntv.de, nne/rts

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