Marktberichte

Wall Street schwächelt Käufern geht die Luft aus

Von Lars Halter, New York

Nach einer dreiwöchigen Rallye auf ein Allzeit-Hoch von knapp unter 13.000 Punkten ging den Blue Chips die Luft aus. Am Montag rutschte der Dow-Jones-Index um 42 Zähler oder 0,3 Prozent auf 12.919 Punkte ab, hatte sich zuvor aber weitgehend flach durch den Tag gehangelt und die Kletterpartie nicht abbrechen wollen.

Der marktbreite S&P-500-Index verlor 3 Zähler oder 0,2 Prozent auf 1.480 Punkte, die Hightech-orientierte Nasdaq gab um 2 Zähler oder 0,1 Prozent auf 2.523 Punkte nach.

Die Blue Chips dürften sich in den nächsten Tagen weiter an der Marke von 13.000 Punkten abmühen, die zwar technisch keine Bedeutung hat, aber für Anleger eine magische Hürde darstellt. Dass nicht gleich der erste Anlauf gelingt, ist aber nicht überraschend: Nach steilen Zugewinnen in den letzten Wochen – der Dow hat in sechs Wochen um etwa 1.000 Punkte zugelegt – werden Käufer vorsichtiger.

Am Montag kam hinzu, dass es wenig Kaufgründe gab: Wie üblich am „Merger Monday“ gab es zwar Übernahmemeldungen, allerdings größtenteils von Übersee: Die ABN Amro hat ihr Angebot für die britische Barclays bestätigt und will das Bankhaus für 90 Milliarden Dollar kaufen. Gleichzeitig will man wiederum den US-Ableger LaSalle mit Sitz in Chicago für 21 Milliarden Dollar an die Bank of America abtreten.

Weitere Merger-Nachrichten gibt es aus dem Pharma-Sektor. Der Branchenriese AstraZeneca will 15,6 Milliarden Dollar oder 58 Dollar pro Aktie den US-Biotechniker MedImmune kaufen. Das Unternehmen hatte sich vor zwei Wochen selbst zum Verkauf gestellt, die Aktie schießt am Montagmorgen um fast 20 Prozent nach oben. Der kaufwillige Partner verlor 5 Prozent.

An der Ertragsfront blieb es am Montag ruhig. Erst nach Börsenschluss wurden die Zahlen von Texas Instruments und Amgen erwartet. Im weiteren Verlauf der Woche stehen dann einige Schwergewichte an, darunter der Hightech-Riese Microsoft und die weiteren Dow-Werte Boeing und 3M sowie AT&T und DuPont.

Vorab machten die Analysten Kurse: IBM schloss als stärkster Dow-Wert mit einem Plus von 0,9 Prozent nach einer Aufstufung bei Lehman Brothers, wo man die Aussichten bis 2008 für zu niedrig hält und entsprechend Kurspotenzial sieht.

Mit einem Plus von 0,3 Prozent schloss Caterpillar nach einer Aufstufung bei Morgan Stanley. Die Experten reagieren damit verspätet auf einen starken Quartalsbericht des Baumaschinenherstellers, der in der vergangenen Woche die Prognosen angehoben und eine Erholung auf dem amerikanischen und dem globalen Immobilienmarkt prophezeit hatte.

Abstufungen gab es allerdings auch: ExxonMobil verlor 0,5 Prozent, nachdem die Deutsche Bank das Papier auf „Halten“ gesetzt hat. Die Experten berufen sich auf die hohe Bewertung der Aktie.

Eine Abstufung gab es auch für Pfizer. Der Pharmazeut fällt bei Prudential auf „Neutral“, da die Analysten nicht klar erkennen können, was in naher Zukunft das Umsatz- und Gewinnwachstum und damit den Aktienkurs antreiben könnte. Das Papier verlor 2,4 Prozent und war Schlusslicht im Standardindex.

Quelle: ntv.de

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