Finanztitel geben nach Klares Minus in Tokio
06.09.2007, 10:11 UhrDie asiatischen Aktienmärkte haben sich am Freitag vor der Vorlage des an den Finanzmärkten viel beachteten monatlichen US-Arbeitsmarktberichts uneinheitlich präsentiert. Vor allem in Japan herrschte Vorsicht vor und viele Anleger trennten sich von ihren Papieren. Der starke Yen drückte dort zusätzlich auf die Stimmung und belastete vor allem Exportwerte.
Der Nikkei 225-Index in Tokio schloss 0,83 Prozent schwächer mit 16.122,16 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index ging 0,73 Prozent auf 1557,02 Zähler zurück. Es herrsche eine abwartende Haltung vor, weil sich alle Augen auf die USA richteten, fasste Hiroichi Nishi von Nikko Cordial Securities zusammen. Viele Marktbeobachter erhoffen sich vom Arbeitsmarktbericht nach Börsenschluss in Tokio Aufschluss über den Zustand der weltgrössten Volkswirtschaft und Hinweise auf die künftigen Zinsentscheidungen der US-Notenbank (Fed).
Die Europäische Zentralbank und die Bank of England hatten ihre Zinsen am Donnerstag unverändert gelassen und argumentiert, es sei noch zu früh, den Schaden durch die internationale Kreditkrise abzuschätzen. Weil inzwischen angenommen wird, dass sich die japanische Notenbank diesem Schritt anschliesst, gaben in Tokio Finanztitel nach: Die Papiere der Mizuho Financial Group etwa verloren 3,4 Prozent. Unter den Exportwerten zählten Canon und Advantest mit 2,3 Prozent beziehungsweise 3,1 Prozent Abschlag zu den grössten Verlierern.
In Hongkong sank der Hang Seng Index in einem volumenstarken Handel um 0,28 Prozent auf 23.982,61 Punkte. Die Aktien von China Mobile verloren 2,4 Prozent. Das Gewicht der Aktie im Hang Seng wird im Rahmen der regelmäßigen Anpassung der Index-Zusammensetzung auf 15 Prozent begrenzt. Die Titel des Hafenbauers China Communications Construction büßten vor der Veröffentlichung von Gewinnzahlen 1,9 Prozent ein. Erdölwerte profitierten dagegen von höheren Rohölpreisen: PetroChina rückten 1,1 Prozent vor und CNOOC gewannen 2,7 Prozent. Der H-Index der in Hong Kong gelisteten Werte vom chinesischen Festland gewannen 0,5 Prozent.
In Australien stieg der S&P/ASX 200-Index um 0,44 Prozent auf 6278,4 Punkte. Gefragt waren vor allem die Titel von Bergbauunternehmen. Rio Tinto stiegen im Zuge von Gerüchten, dass die Konkurrenten BHP Billiton und CVRD den Konzern übernehmen und aufspalten könnten, um zwei Prozent. Hohe Goldpreise verhalfen Lihir Gold zu einem Anstieg von 5,7 Prozent. Newcrest Mining gewannen 2,8 Prozent. Verkauft wurden erneut die Finanztitel wie National Australia Bank oder Commonwealth Bank, die 0,8 beziehungsweise 0,6 Prozent einbüßten.
Die Börse in Südkorea lag im Minus, während Singapur Kursgewinne verzeichnete. Die Börse in Taiwan präsentierte sich kaum verändert.
Quelle: ntv.de