Bürgerkrieg im Irak Kommt der Ölpreis-Schock?
01.07.2014, 15:49 Uhr
Ein ausgebrannter Laster säumt eine Strasse in Mosul im Nordirak. Ein Ende der Unruhen im Land ist nicht abzusehen.
(Foto: dpa)
Die Kämpfe im Irak sorgen für Unruhe an den Rohstoffbörsen. Händler wetten wie nie auf steigende Preise beim Öl, Gold erreicht ein Drei-Monats-Hoch.
Der Vormarsch islamistischer Kämpfer im Irak schürt die Furcht der Anleger vor einem Ölpreis-Schock. Der Börse IntercontinentalExchange (ICE) zufolge waren in der vergangenen Woche so viele Wetten auf einen steigenden Ölpreis offen wie nie zuvor. Die Zahl der entsprechenden Terminkontrakte und Optionen stieg um 18.451 auf 242.201, teilte ICE mit. Damit gebe es derzeit etwa sechs Mal so viele sogenannte Long-Positionen wie Short-Positionen.
Anleger, die "long gehen", spekulieren auf steigende Kurse. Sie kaufen einen Terminkontrakt, um ihn später zu einem hoffentlich höheren Preis zu verkaufen. Beim "shorten" verkaufen die Anleger ein Terminkontrakt und hoffen darauf, ihn später zu einem niedrigeren Kurs zurückkaufen können.
Ein Barrel der richtungsweisenden Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee kostete 112,45 Dollar. Auch bei den Edelmetallen machte die Krise im Irak die Kurse: Der Goldpreis stieg in der Spitze um 0,4 Prozent auf 1332,10 Dollar je Feinunze. Das ist der höchste Stand seit mehr als drei Monaten. In den ersten sechs Monaten hat sich das als sicherer Hafen gefragte Edelmetall um rund zehn Prozent verteuert. Die Krise im Irak und die andauernde Niedrigzinspolitik der Notenbanken dürften den Goldpreis Experten zufolge weiter nach oben treiben.
Quelle: ntv.de, sla/rts