Krisenzeichen mehren sich Konjunktur bremst Euro aus
06.09.2012, 17:15 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Während an den Aktienmärkten das Anleihenkaufprogramm der EZB für Euphorie sorgt, richten Akteure am Devisenmarkt ihr Augenmerk auf die konjunkturellen Perspektiven der großen Währungsräume. Weil sich hier das Bild in Europa zusehends eintrübt, schwächelt der Euro.
Die Ankündigung von unbegrenzten Staatsanleihenkäufen durch die EZB lockt Investoren am Devisenmarkt nicht mehr hinter dem Ofen hervor. Nach den Spekulationen der jüngsten Vergangenheit über die Details der Aufkäufe, die sich nun als zutreffend erwiesen haben, waren die positiven Impulse Marktteilnehmern zufolge bereits eingepreist.
Der Euro notierte am späten Donnerstagnachmittag bei 1,2630 US-Dollar und damit nur leicht über dem Niveau des frühen Handels bei 1,26 Dollar. Während der Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi gab die Gemeinschaftswährung bis auf 1,2560 Dollar nach.
Der Dollar profitiert von einem unerwartet starken Arbeitsmarktbericht: Die Privatwirtschaft in den USA hat im August 201.000 neue Stellen geschaffen, ein Drittel mehr als erwartet. "Aus dem Bericht lässt sich zwar noch nicht auf den großen Arbeitsmarktbericht am Freitag schließen", meint Heino Ruland von Ruland Research. Die US-Notenbank könne nun aber ihr Pulver erst einmal trocken halten.
Der gesamte Euroraum steckt dagegen nach Einschätzung der EZB in der Rezession. Die Konjunkturaussichten haben sich aus Sicht der Währungshüter eingetrübt. Die EZB senkte ihre Wachstumsprognose für dieses und das kommende Jahr gegenüber der Juni-Prognose deutlich. Sie erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone im laufenden Jahr um 0,4 Prozent sinken wird. Zuletzt hatte sie ein kleineres Minus von 0,1 Prozent erwartet.
Quelle: ntv.de, nne