Gold wegen Gewinnmitnahmen billiger Konjunktur drückt Ölpreis
24.09.2012, 13:56 Uhr
(Foto: REUTERS)
Wachsende Sorgen ums Wachstum lasten zum Wochenstart auf den Preisen für Öl und Industriemetalle. Auch Gold verbilligt sich, hier sind es aber vor allem Gewinnmitnahmen, die auf den Kursen lasten.
Spekulationen auf eine schwächere Nachfrage haben die Preise für Rohöl und Kupfer am Montag gedrückt. Ein Barrel der US-Ölsorte WTI kostete mit 92,18 Dollar 0,8 Prozent weniger als am Freitag. Brent-Öl verbilligte sich um 0,8 Prozent auf 110,55 Dollar. Kupfer notierte mit 8233 Dollar je Tonne 0,6 Prozent niedriger.
Der von den Geldspritzen mehrerer Notenbanken geschürte Optimismus sei verpufft, sagte Jonathan Barratt, Chef der Research-Firma BarrattBulletin. "Die Anleger beginnen zu realisieren, dass er nicht durch gute Konjunkturdaten untermauert wird."
Kupfer werde zusätzlich von Gewinnmitnahmen chinesischer Investoren belastet, sagten Börsianer. Grund seien zum einen die nahende Feiertagswoche. Außerdem schlössen viele Investoren ihre Positionen zum Ende des Quartals. Die Shanghaier Terminbörse bleibt zwischen dem 29. September und dem 7. Oktober geschlossen. Am Montag verlor der dort gehandelte Kupfer-Future 1,2 Prozent auf 59.070 Yuan (9369 Dollar) je Tonne.
Nach dem Sieben-Monats-Hoch der Vorwoche machten Gold-Anleger Kasse. Das Edelmetall verbilligte sich um 0,7 Prozent auf 1759,49 Dollar je Feinunze. Börsianer bezeichneten dies als vorübergehenden Rücksetzer. Die durch die Flut billigen Notenbank-Geldes geschürten Spekulationen auf eine anziehende Teuerung hielten den Preis für die "Anti-Inflationswährung" hoch. Die Edelmetall-Bestände des weltgrößten Gold-ETF, SPDR Gold, kletterten auf 1317,762 Tonnen und damit den höchsten Stand seit Juli 2010.
Palmöl auf Zwei-Jahres-Tief
Steigende Lagerbestände drückten bei Palmöl den Preis auf den tiefsten Stand seit Anfang Juni 2010. Der an der Börse Kuala Lumpur gehandelte Dezember-Kontrakt auf dieses als Lebensmittel und Bio-Kraftstoff verwendete Pflanzenfett fiel um bis zu 6,7 Prozent auf 2577 Ringgit (648 Euro) je Tonne.
Branchendiensten zufolge sind die Palmöl-Exporte in ersten drei September-Woche im Vergleich zum Vormonatszeitraum zwar um 15 Prozent gestiegen. Börsianer rechneten angesichts der guten Ernte aber damit, dass die malaysischen Lagerbestände - derzeit auf einem Zehn-Monats-Hoch von 2,1 Mio. Tonnen - weiter steigen werden. Diese Entwicklung dürfte den Preis belasten.
Zusätzlichen Druck auf den Palmöl-Preis übte laut Händlern der Kursverfall bei Sojaöl aus, das ebenfalls als Lebensmittel und Bio-Kraftstoff eingesetzt wird. Der US-Kontrakt verlor zwei Prozent auf 53,36 US-Cent je Pfund. Der in China gehandelte Future rutschte sogar um 3,8 Prozent auf 9332 Yuan (1480 Dollar) je Tonne ab. US-Sojabohnen fielen um bis zu 1,9 Prozent auf ein Zweieinhalb-Monats-Tief von 15,9025 Dollar je Scheffel.
Dem Research-Haus Informa Economics zufolge werden die Ernte-Einbußen bei Soja wegen der Jahrhundert-Dürre in den USA nicht so stark ausfallen wie bislang befürchtet. Rohstoff-Stratege Luke Mathews von der Commonwealth Bank of Australia verwies darüber hinaus auf eine rückläufige Bio-Kraftstoff-Nachfrage aus Europa. Analysten beobachteten außerdem geringere Bestellungen aus China.
Quelle: ntv.de, nne/rts